In Erlangen gibts extra harte Boulder für den Bruder

15.5.2017, 06:00 Uhr
Moritz Hanika, der Bruder von Tobias Hanika, beim Bouldern.

© Harald Sippel Moritz Hanika, der Bruder von Tobias Hanika, beim Bouldern.

Herr Hanika, Sie klettern selbst. Dennoch schrauben Sie bei der Meisterschaft lieber als teilzunehmen. Warum?

Tobias Hanika: Früher habe ich selbst teilgenommen. Aber auch das Boulder-Schrauben macht Spaß. Das ist etwas ganz anderes, weil man selbst in der Hand hat, wo der Griff hinkommt. Es macht sehr viel Unterschied, ob ich den Griff zehn Grad weiter links oder zehn Grad weiter rechts neige.

Müssen Sie auch testen?

Ja. Beim Schrauben ist man viel am Klettern.

Alle Routen für die Meisterschaft sind neu. Wie lange haben Sie zum Montieren gebraucht?

Am Freitag waren wir zu sechst von 8 Uhr bis 22 Uhr damit beschäftigt. Man braucht eine gewisse Erfahrung, um das schrauben zu können.

Was ist so schwierig daran?

Griffe in die Wand schrauben kann jeder. Was dabei heraus kommt, ist entscheidend.

Wie überlegen Sie sich die Routen denn im Vorfeld?

In Erlangen gibts extra harte Boulder für den Bruder

© Foto: Harald Sippel

Wir schauen, wer mitmacht und wie viele Boulder, so nennen wir die Routen, wir von welchem Schwierigkeitsgrad brauchen. Bei der Stadtmeisterschaft haben wir viele Kinder. Das heißt, wir brauchen leichte Boulder mit kurzen Zügen. Daraus erstellen wir einen Plan, was wir wo schrauben wollen, in der Halle, am Turm oder an der Boulder-Anlage. Eine Woche vorher gehen wir dann noch einmal Griffe einkaufen.

Gibt’s die im Baumarkt?

In Betzenstein gibt es einen Händler. Dort können wir auch Sachen leihen, wie große Volumen, das sind sehr große Griffe.

Wie stellt man eine Boulder-Route zusammen?

Entscheidend ist, wie gut die Griffe und wie kompliziert die Bewegungen sind. Überkreuz-Züge, Untergriffe, dynamische Züge, den Einsatz der Ferse: Auf einer Stadtmeisterschaft versuchen wir, möglichst viel abzufragen. Je älter die Altersgruppe ist, umso komplexer kann man abfragen.

Ihr Bruder Moritz Hanika war einer der Meisterschafts-Favoriten. Haben Sie sich für ihn etwas besonders fieses einfallen lassen oder wolltest Du ihm helfen?

Sowohl als auch. (lacht) Wir haben ein paar harte Boulder geschraubt, extra für die Favoriten — auch, um die Schwächen anzusprechen: Wer ist auf der schwachen Seite der Bessere?

Ergebnisse:

Herren: 1. Simen Floyd, 2. Moritz Hanika, 3. Christian Schmidt.

Damen: 1. Magdalena Andres, 2. Hannah Kieser, 3. Chiara Kohl.

Herren 40+: 1. Helmut Hüsges, 2. Dieter Singer, 3. Thomas Benner.

Damen 40 +: 1. Gabi Andres, 2. Susanne Simen.

Jugend 2001/02 m.: 1. Luca Reinhardt, 2. Joel Fischlein, 3. Franz Kühnlein.

Jugend 2001/02 w.: 1. Marthe Schmidt, 2. Elisa Platzer, 3. Klara Graßmann.

Kinder 2003/04 m.: 1. Torben Albrecht, 2. Malte Bischoff, 3. Felix Gödde.

Kinder 2003/04 w.: 1. Chiara Fuhrmann, 2. Franca Wunder, 3. Sophie Adler.

Kinder 2005/06 m.: 1. Nils Hitz, 2. Kurt Hammer, 3. Marian Baumann.

Kinder 2005/06 w.: 1. Jetta Hogrebe, 2. Jule Schuhbauer, 3. Merle Gorka.

Kinder 2007/08 m.: 1. Justus Jäger, 2. Frederik Förster, 3. Timo Ossig.

Kinder 2007/08 w.: 1. Isabell Heinz, 2. Lina Fürbacher, 3. Klara Tannert.

Kinder 2009 und jünger m.: 1. Ben Ruckdäschel, 2. Kilian Graßmann, 3. William Wiedemann.

Kinder 2009 und jünger w.: 1. Mathilde Buchholz, 2. Aranka Schwager, 3. Vanessa Weidinger.

 

 

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