Streckenausbau: In Erlangen ist die Bahn "im Plan"

ERLANGEN - Mit dem Abschluss der Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Eltersdorf und Baiersdorf Mitte August sowie der Inbetriebnahme der neuen Tunnelröhre durch den Burgberg hat die Deutsche Bahn AG eine wichtige Etappe beim viergleisigen Ausbau zwischen Nürnberg und Bamberg abgeschlossen. Aber es bleiben noch Lücken.

Zwischen Eltersdorf und Baiersdorf ist die Bahnlinie nun komplett viergleisig bestückt – trotzdem bleibt sie südlich von Eltersdorf Stückwerk. Das liegt an einer immer noch nicht endgültig entschiedenen Trassenführung zwischen Eltersdorf und Fürth.

Die Bahn-Planung sieht nach wie vor einen Verschwenk der S-Bahn-Gleise zwischen der Regnitz und Fürth-Steinach vor – dort würden die neuen Einkaufszentren sowie Großgründlach mit einem Bahnhof angebunden, allerdings Vach/Stadeln abgehängt –, die Stadt Fürth besteht aber mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht auf einer Linienführung entlang der bestehenden Bahnlinie über den Bahnhof Vach.

Obwohl das Gericht noch nicht entschieden hat, hat die Bahn Fakten geschaffen: Südlich des Eltersdorfer Bahnhofs schafft eine Rampe für das westliche (Fernbahn-)Gleis Platz für die S-Bahn-Gleise auf eine eigene westlich gelegene Trasse.

Deren Gleise vereinen sich aus Kostengründen zu nur einem Gleis, das mit einer Brücke über die Autobahn geführt werden muss.

Jenseits der Regnitz, im so genannten Fürther Bogen, werden aus dem einen wieder zwei Gleise, die schließlich durch den Fürther Bahnhof bis zum Nürnberger Hauptbahnhof führen.

© Peter Millian

Der Vorzug der Trennung der verschiedenen Verkehre liegt auf der Hand: S-Bahn und Fernverkehr bremsen sich nicht gegenseitig aus, auf den Fernverkehrsgleisen wird zusätzlich „Platz“ für zusätzlichen Güterverkehr geschaffen – was die Anlieger der Bahnstrecke nicht unbedingt schätzen müssen, da viele Güterzüge heute noch sehr laut sind.

Die Bauarbeiten haben auch im Bahnhof Bruck zu erneuten Veränderungen geführt. Mit der Fertigstellung der barrierefreien Unterführung und dem Zugang zum Mittelbahnsteig mit Aufzug ist der Behelfsbahnsteig auf der Ostseite überflüssig und wird abgerissen.

Die neue Unterführung ist aber nicht nur ein Bahn-Zugang – sie wird auch von den Anwohnern (mit und ohne Fahrrad) gut angenommen.

Die Bauarbeiten am Ostgleis bremsen den Verkehr derzeit noch ein wenig aus – die Züge werden aufs Nachbargleis geleitet und langsam an der Baustelle vorbeigeführt.

Fertiggestellt ist auch die zweite Brücke über die Autobahn, so dass nach Abschluss der Arbeiten im Bahnhof Bruck zwischen Eltersdorf und Erlangen durchgängig vier Gleise nutzbar sind.

Wenn nördlich des Hauptbahnhofs die Gleise neu ausgerichtet sind und die alte Burgbergröhre komplett renoviert ist, kann zwischen Eltersdorf und Baiersdorf durchgängig auf vier Gleisen gefahren werden.