Innovationspreis für Kalchreuth

13.12.2018, 15:00 Uhr
Innovationspreis für Kalchreuth

Verbunden mit der Würdigung und Auszeichnung des Projektes als herausragende Planungsleistung ist eine finanzielle Förderung in Höhe von 520 000 Euro für die Ertüchtigung des alten Regenrückhaltebeckens der Gemeinde am nördlichen Ortsrand in der Hochleithe.

Der Bayerische Innovationspreis wird seit 2012 im Zwei-Jahres-Turnus durch das Bayerische Umweltministerium ausgelobt. Staatsminister Thorsten Glauber betonte bei der Preisverleihung: "Mit innovativen Verfahren und zukunftsweisenden Konzepten können wir die Abwasserentsorgung weiter optimieren. Sie schützen unsere Gewässer, sparen Energie und schonen die Umwelt. Unser Ziel ist es, neue Technologien und Ideen von Kommunen zu fördern." Zur Vorgeschichte: Im April dieses Jahres berichtete Bernd Müller vom Igensdorfer Sachverständigenbüro Schneeberg und Kraus dem Gemeinderat, dass das etwa 30 Jahre alte offene Regenrückhaltebecken in keiner Weise mehr den aktuellen wasserrechtlichen Anforderungen entspricht und durch eine komplett neue Anlage bis 2020 ersetzt werden muss.

Über das Regenüberlaufbecken läuft das komplette Mischwasser aus dem Ort Kalchreuth. Im Falle eines Starkregens dient dieses lediglich gepflasterte Becken als Puffer, um die Wassermassen abzufangen und mechanisch zu reinigen. Sollte das Becken, das immerhin 570 Kubikmeter Wasser aufnehmen kann, nicht ausreichen, fließt das Wasser über eine Schwelle weiter in den Brennnesselgraben und durch den Dormitzer Forst zur Schwabach.

Die Kosten für die Sanierung des Beckens in herkömmlicher Bauweise und mit einem erforderlichen Grunderwerb hätten etwa 1,3 Millionen Euro betragen.

Nun hat sich der Bauingenieur aber eine andere Lösung überlegt, nämlich ein Großröhrensystem mit zweimal 39 Metern Länge und einem Durchmesser von drei Metern. Nach seiner Rechnung können so die 570 Kubikmeter Wasser aufgenommen werden. Die Großrohre werden auf den Boden des jetzigen Beckens verlegt. Obendrauf kommt dann der Retentionsbodenfilter. Dies hat den Vorteil einer kurzen Bauzeit und keines weiteren Flächenverbrauchs. Die Kosten betragen auch nur etwa 860 000 Euro.

Jetzt ist die Freude bei allen Beteiligten sehr groß: Die Gemeinde und damit die Bürgerinnen und Bürger sparen gleich zweimal Geld.

ERNST BAYERLEIN

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