Ist die Sorge in Marloffstein unnötig?

23.12.2014, 19:04 Uhr
Ist die Sorge in Marloffstein unnötig?

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Entscheidung, ein kleines Gewerbegebiet auf der Marloffsteiner Höhe zu errichten und dafür einen Bebauungsplan aufzustellen und den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern, war bereits während der Gemeinderatssitzung im September getroffen worden. Das Wort „Gewerbegebiet“ hat bei einigen Bürgern allerdings die Glocken schrillen lassen, sie kündigten Protest an und haben auch sogleich eine Unterschriftenaktion gestartet, ohne jedoch die Details zu kennen. In einem Schreiben der Protestler an die Mitbürger seien Vermutungen angestellt worden die nicht zutreffend seien, meint Bürgermeister Eduard Walz.

Treffen mit Handwerkern

Wie der Bürgermeister den Erlanger Nachrichten sagte, habe es kürzlich ein Treffen mit den drei Bauwerbern aus dem Ort, nämlich dem Flaschner Dunkel, dem Schreiner Paulus und dem Heizungsbauer Lewing, gegeben. Dabei habe man die Größe der benötigten Flächen, die Art der Arbeit und die Arbeitszeiten genau besprochen. Die drei Firmen, die sich erweitern möchten und ihre Gewerbesteuer gerne weiterhin in Marloffstein zahlen wollen, hätten dazu auch eine Betriebsbeschreibung abgegeben. Demnach würden die Gewerbeflächen überwiegend für Lagerhallen benötigt. Die Firmen Paulus und Dunkel würden jeweils 1500 Quadratmeter Fläche benötigen, die Firma Lewing maximal 1000 Quadratmeter. Weil die Mitarbeiter überwiegend auf Baustellen unterwegs seien würden nur etwa 20 Prozent der Arbeitszeit auf dem Betriebsgelände stattfinden. Die Hälfte davon seien Arbeitsvorbereitung, also keine Lärm verursachende Tätigkeiten. Außerdem gebe es weder Sonntags- noch Feiertagsarbeit.

Genauere Vorstellungen

Alle drei Fraktionen im Gemeinderat haben sich laut Walz dafür ausgesprochen, das Gewerbegebiet weiter zu verfolgen. Inzwischen gibt es auch genauere Vorstellungen, wie es aussehen soll. Demnach soll die Rosenbacher Straße auf einer Länge von etwa 200 Metern von der Ecke Ebersbacher Straße bis zur den Acker begrenzenden Hecke auf sechs Meter verbreitert werden. Am Ende der Ausbaustrecke wird es einen Wendehammer geben. Die Netto-Baufläche beträgt knapp 5000 Quadratmeter. Das Gefälle soll so ausgeglichen werden, dass das obere, nördliche Ende des Geländes etwa zwei Meter niedriger liegen wird als das jetzige Niveau. Ob und welche Lärmschutzmaßnahmen notwendig sind wird erst entschieden, wenn die Planungen noch konkreter werden.

 Es sei auch im Gespräch einen sogenannten „Vorhaben bezogenen Bebauungsplan“ aufzustellen, erklärte Walz; dann müssten die drei Handwerksbetriebe die Kosten dafür tragen, sagt Walz.

Die jetzt weiter geführten Planungen würden zeigen, dass die Befürchtungen des Bürgers, der mit seinem Schreiben andere Marloffsteiner aufgeschreckt hat, „überzogen“ gewesen seien, meint der Bürgermeister. Der Eigentümer des Grundstücks habe bereits seine Zustimmung zum Verkauf des Ackers signalisiert.

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