Ist in Erlangen ein Hundehasser unterwegs?

18.3.2018, 17:30 Uhr
Ist in Erlangen ein Hundehasser unterwegs?

© Anestis Aslanidis

Passiert ist der vermeintliche Hundevorfall im Erlanger Schlossgarten bereits vor einigen Wochen, am Faschingssonntag, den 11. Februar. Genaue Kenntnis darüber hat die Polizei aber erst seit einigen Tagen, denn der Besitzer wollte die Angelegenheit bei den Ermittlern gar nicht melden. Daher hatten zunächst andere Personen den Fall in die Öffentlichkeit gebracht. Kein Wunder, dass das den erfahrenen Polizeihauptkommissar Ralf Rupp stutzig macht: "An dem besagten Tag muss wohl irgendetwas mit einem Hund gewesen sein", sagt er auf Anfrage, "doch wir wissen noch nicht, was das genau war."

Was der Polizist indes sagen kann, ist Folgendes: Der Hundebesitzer war an jenem 11. Februar mit seiner kniehohen Mischlingshündin Sina in der Grünanlage unterwegs und dabei ist "etwas vorgefallen". Der Hund, der laut Polizei von seinem Besitzer oft ohne Leine (nach der städtischen Satzung für die Schlossgartenbenützung besteht dort Anleinpflicht) in dem Park unterwegs ist, ist wohl mit irgendetwas in Kontakt gekommen. "Wir wissen bisher nicht, ob es Gift war", sagt Rupp.

Doch Fakt ist weiter: Danach war der Besitzer mit Hund Sina in der Tierklinik, die Polizei hat über den Aufenthalt auch Unterlagen. Aber auch aus diesem Schreiben geht nicht eindeutig hervor, was tatsächlich geschehen ist. Trotz der noch sehr ungeklärten Tatumstände ermittelt die Polizei nun wegen Sachbeschädigung sowie des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen Unbekannt.

Die Friedrich-Alexander-Universität (FAU), die Eigentümerin des Schlossgartens ist, hat auf den Zwischenfall bereits reagiert und Warnschilder im und am Schlossgarten angebracht:

Ist in Erlangen ein Hundehasser unterwegs?

© Anja Hinterberger

Darauf weist die Hochschule auf mögliche Giftköder hin, "die offenbar so präpariert wurden, dass sie von Hunden aufgenommen werden sollen." Die Universität bleibt mit ihren Formulierungen, ähnlich wie die Polizei, sehr im Vagen. Allein der Appell der FAU, beim Spaziergehen auf die Anleinpflicht und verdächtige Vorkommnisse zu achten, ist nicht im Konjunktiv gehalten.

Dennoch: "Wir können nicht ausschließen, dass auch in Erlangen Giftköder ausgelegt werden", sagt Rupp, "das wäre dann bei uns der erste Fall, in anderen Orten kommt das ja in letzter Zeit öfter vor."

Damit verweist der Polizeibeamte auf die jüngsten Fälle von vergifteten Hunden in der Region. In Feucht hatte es Anfang des Jahres einen Dalmatiner getroffen, der beim Gassigehen einen giftigen Köder gefressen hatte. Das Tier verstarb nach mehreren Tagen mit heftigen Durchfällen und Krämpfen. Im Februar berichteten dann mehrere Hundebesitzer im Nürnberger Stadtteil Johannis von mit Nägeln oder Gift präparierten Würstchen, die teilweise sogar vor den Haustüren der Halter lagen. In Weißenburg starb ein Hund an einem Kontaktinsektizid und in Laufamholz sorgte Mops Monk, der tot in einer Lache aus Blut und Erbrochenem lag, für Aufregung. Bisher hat die Polizei in den Fällen keine Täter ermittelt.

Noch zweifelt Rupp daran, dass in Erlangen ein Hundehasser sein Unwesen treibt: "Wenn es so wäre, würde es weitere Fälle geben." Dennoch rät er allen, die in dieser Hinsicht etwas Auffälliges bemerken, sich an die Polizei zu wenden — und zwar unter der Rufnummer (0 9131) 760-114.

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