Ja zum Sondergebiet in Poxdorf

6.8.2017, 15:30 Uhr
Eine Photovoltaikanlage (hier ein Symbolbild) soll an der Bahnlinie entstehen.

© Karlheinz Daut Eine Photovoltaikanlage (hier ein Symbolbild) soll an der Bahnlinie entstehen.

Kai Kutzner von der Planungsgruppe Strunz (Bamberg) stellte dem Gremium die Einwendungen gegen die beabsichtigte Änderung des Flächennutzungsplanes im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan "Sondergebiet Photovoltaik" an der Bahnlinie Erlangen-Forchheim vor. Insgesamt hatten einige Privatpersonen und 20 Institutionen, wie das Landratsamt Forchheim, Staatliche Bauamt Bamberg, Wasserwirtschaftsamt Kronach, Amt für Landwirtschaft und Forsten, der Bund Naturschutz sowie die Nachbargemeinden Baiersdorf, Kersbach-Forchheim und Langensendelbach Stellungnahmen abgegeben und Änderungen der Entwürfe verlangt.

Die Planungsgruppe prüfte die Einwände auf ihre Stichhaltigkeit hin und arbeitete sie in Zusammenarbeit mit dem künftigen Betreiber der Photovoltaik-Anlage in den Entwurf ein. So wurde etwa das Argument der Blendwirkung der Module überprüft und durch ein Blendgutachten widerlegt oder dank einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung nachgewiesen, dass das Habitat des Dunklen Wiesenknopfameisenbläulings nicht geschädigt wird. Auch die Höhe der geplanten Aufständerung der Module wurde verändert (maximal nun 3,70 Meter hoch), damit eine mögliche Überflutung folgenlos bleibt.

Nachdem der Gemeinderat alle durch die Einwendungen verursachten Veränderungen des ursprünglichen Entwurfs einzeln durchgesprochen und gebilligt hatte, beschloss er einstimmig, den Flächennutzungsplan zu ändern und den Bebauungsplan "Sondergebiet Photovoltaik" abzusegnen. Beide Pläne müssen nun einen Monat lang öffentlich ausgelegt werden; die Träger öffentlicher Belange sind wiederum zu beteiligen.

Hans-Jürgen Sauer vom Ingenieurbüro Sauer und Harrer (Strullendorf) stellte dann den Bebauungsplan "Am Mühlweiher II" vor. Das Gebiet war bisher im Flächennutzungsplan als Mischgebiet ausgewiesen. Der Gemeinderat beschloss nun, dass es in Zukunft als Wohngebiet ausgewiesen werden soll, das sich an das Wohngebiet "Am Mühlweiher" anlehnt. Auf diese Weise können die Bauvorschriften reduziert werden; den künftigen Bauherren werde so eine individuellere Baugestaltung ermöglicht.

Im an der Kreisstraße nach Effeltrich gelegenen vorderen Teil des neuen Baugebietes werden vier Doppelhäuser auf Grundstücken zwischen 300 und 330 Quadratmetern entstehen; dahinter sind vier Einzel- oder Doppelhäuser auf 533 Quadratmeter großen Grundstücken geplant. Problematisch sei die Einfahrtsituation. Um das Abbiegen von der Kreisstraße nach links zu ermöglichen, müsste die Straßenfläche beidseitig um insgesamt 2,75 Meter erweitert werden.

Will man diese kostspielige Lösung vermeiden, muss das kurze Straßenstück zwischen der Kreisstraße und der bereits bestehenden Mühlweiherstraße als Einbahnstraße ausgewiesen werden. Zwischen den Häusern in der hinteren Reihe und dem Kreuzbach muss eine Mulde als Hochwasserretentionsbecken geschaffen werden. Sie kann normalerweise als Wiesenfläche bewirtschaftet werden. Die Durchführung dieses Projektteiles bedarf wiederum der Zustimmung der Träger öffentlicher Belange.

Einheitliches Farbkonzept

Ferner beschloss das Gremium einmütig, die Westfassade der Schule hin zum Pausenhof sanieren zu lassen. Hier soll das gleiche, vom Architekturbüro Siewertsen (Baiersdorf) ausgearbeitete Farbkonzept angewendet werden wie bei der Südfassade: Orange würde als Leitfarbe an verschiedenen Stellen auftauchen, und die Eingangsfront würde durch farblich gestaltete Zwischenbalken fröhlicher wirken. Die Malerarbeiten wird die Firma Langfritz (Effeltrich) für rund 100 Euro in den Sommerferien erledigen.

Schließlich befasste sich der Gemeinderat noch mit den Einwendungen der Träger öffentlicher Belange zum ISEK-Endbericht. Dieses vom Planungsbüro Holl (Würzburg) ausgearbeitete Konzept zur städtebaulichen Entwicklung von Effeltrich und Poxdorf hatte das Gremium Ende März akzeptiert. Danach war es 16 öffentlichen Institutionen zur Prüfung vorgelegt worden. Das Büro Holl hatte alle Einwände analysiert und die Hinweise in den Endbericht einfließen lassen, soweit sie vernünftig und stichhaltig waren. Den leicht veränderten Konzepttext billigten nun die Räte einstimmig.

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