Junge Talente auf dem Weg zum Landesentscheid

27.2.2018, 18:38 Uhr

Die Gewinner des Regionalwettbewerbs, die in Vorbereitung auf den Landeswettbewerb Ende März in Regensburg vor überschaubarem Publikum auftraten, erwiesen sich für ihr Alter überaus reif im Umgang mit ihren jeweiligen Tasten-, Blas- und Streichinstrumenten und auch im musikalischen Verständnis der anspruchsvollen Stücke, die sie zu Gehör brachten.

So einem Konzert wohnt immer ein gewisser Zauber inne aus dem Staunen über die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen heraus und auch aus der Zuversicht, dass die klassische Musik in eine engagierte junge Generation weitergereicht werden wird.

Voll Poesie

So entlockt Marlene Morneburg ihrem Fagott einen wunderbar weichen, runden Ton und gestaltet mit ihrer sehr flexiblen Partnerin Katharina Burucker am Klavier ein musikalisch schön ausgehorchtes "Andante" aus Ludwig Mildes "Drei Studien C-Dur". Makellos präsentiert Finn Laurin Dröder die "Introduction et varations" op. 26 für Gitarre des Spaniers Fernando Sor. Voll Poesie erklingt das französische Volkslied, bei dem auch die schwierigsten Verzierungen noch klar und präzise ausgespielt sind. Fathan Syahab, der mit seiner Gitarre das Präludium BWV 998 von Johann Sebastian Bach beim Landeswettbewerb präsentieren wird, beeindruckte mit einem blitzsauberen, von innerer Ruhe geprägten und die Ohren weich umschmeichelnden Vortrag. Mangels einer Orgel erfüllte Ludwig Orel auf dem Flügel den Saal mit den "Glocken von Moskau", die Sergej Rachmaninow in seinem Prélude op. 3 Nr. 2 cis-Moll mit mächtigen Akkorden nachempfindet.

Einerseits frappierendes technisches Können, andererseits auch tiefe musikalische Durchdringung des Werkes darf man hier von einem Teenager erleben. Bewundernswerte Kontrolle über die Finger der linken Hand und eine metronomisch exakte rechte Hand machen die Etude No. 4 von Heitor Villa-Lobos, gespielt von der jungen Gitarristin Letitia Serejo Kunz, zu weit mehr als einem Übungsstück. Durch dynamische Veränderungen verleiht sie dieser "Minimal Music" liebevoll Ausdruck.

"Granada", dieser Satz aus Isaac Albeniz’ "Suite espanola", klingt, gespielt von Jasmina Weiss an der Gitarre, wie eine Träumerei in der spanischen Mittagshitze. Man hört den Springbrunnen im Innenhof, die musikalischen Arabesken sind fein ziseliert.

Hervorragendes Zusammenspiel

Nach einer sinnierend dargebotenen Einführungskadenz heizen Linus Kurtenbach (Kontrabass) und Claudia Rohmer am Klavier in hervorragendem Zusammenspiel noch einmal richtig ein. Von durchsichtigem Pastell bis zum temperamentvollen Tango mit Dancehall-Charakter heben sie das musikalische Potenzial, das Astor Piazzolla seinem Werk "Kicho" gegeben hat.

Wünschen wir den jungen Künstlern "Toi, toi, toi Regensburg!" Und wenn es nicht für einen der ersten Plätze reichen sollte, macht das gar nichts, denn die Befassung mit der Musik an sich ist der größte Gewinn.

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