Kalchreuth: Flüchtlinge danken mit Feier

5.2.2017, 18:30 Uhr
Kalchreuth: Flüchtlinge danken mit Feier

© Foto: Ernst Bayerlein

Die Evangelische Kirchengemeinde und die politische Gemeinde begleiten das Zusammenleben und unterstützen  in Zusammenarbeit mit den Behörden und Ämtern die Integration. Dafür wurde ein „Helferkreis Flüchtlinge“ gegründet, dessen etwa 20 bis 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Flüchtlingen in Angelegenheiten des täglichen Lebens behilflich sind.

Bei den Flüchtlingen handelt es sich um eine Familie mit zwei Töchtern aus Aleppo, eine Familie mit einem kleinen Baby, eine schwangere Frau, eine Mutter mit drei Kindern sowie zwei syrische Männer. Sie kommen aus dem Kriegsland Syrien; alle haben das Verfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchlaufen, das zuständige Job-Center übernimmt derzeit die finanziellen Leistungen für die Geflüchteten. Sie sind gesetzlich krankenversichert.

Alle sind derzeit intensiv dabei, die deutsche Sprache zu erlernen. Ein Kind kann bereits so gut Deutsch, dass es das Gymnasium in Spardorf besuchen kann, die Schwester besucht dort die Mittelschule. Zwei weitere Kinder besuchen den örtlichen Kindergarten.

Zwei weitere junge syrische Familien haben bereits eine eigene Wohnung im Ort gefunden, ein junger Mann ist nach Heroldsberg verzogen und einer nach Erlangen.

Wenn auch die Hauptarbeit im Hintergrund geschieht, so hielten es jetzt die Verantwortlichen, die Mitarbeitenden und die Flüchtlinge für angebracht, einmal zu einem Syrischen Abend einzuladen, um öffentlich zu zeigen, wie es um die Betreuten steht. Dazu wurde in das Evangelische Gemeindehaus eingeladen. Pfarrer Christoph Thiele, Bürgermeister Herbert Saft und Ulrich Reichstein begrüßten insbesondere die Flüchtlinge, die Freiwilligen vom Helferkreis und zahlreiche weitere Gäste.

Ruha, ein 14-jähriges Mädchen, sprach aus, worum es den Flüchtlingen mit diesem Abend ging, nämlich Dank zu sagen für die gute Aufnahme hier in Kalchreuth. Weiter wollten sie zeigen, aus welch schönem Land sie wegen des Krieges flüchten mussten. Die Heimat kann man am besten zeigen mit Bildern, mit syrischem Essen und mit Musik. Ein Video vermittelte einen Eindruck, wie schön das Land einmal war, insbesondere die Metropolen Damaskus und Aleppo, die Mittelmeerküste und die Wüste mit der alten Stadt Palmyra.

Etwas Besonderes aber war ein großes Büfett mit Spezialitäten aus Syrien. Tagelang hatten offensichtlich die Frauen daran gearbeitet um Kebeh (Weizengrieß mit Fleisch und Nüssen) oder Mandia (Reis mit Gewürzen und Hähnchen), eine feine Erbsensuppe zu kochen oder Fatosch (einen Salat) zuzubereiten. Hinzu kamen noch viele süße Nachspeisen wie Kunafe, Baklaua oder Basbuse. Es schmeckte alles wirklich köstlich. Hinzu kam noch die syrische Musik und später wurden sogar noch einige syrische Tänze gezeigt. Schon zu Beginn des Abends war auffällig, welch fröhliche Begrüßung insbesondere zwischen den Flüchtlingen und den Helfern stattfand, und die gelöste, ausgelassene Stimmung setzte sich während des gesamten Abends fort, bis hin zu gemeinsamen Tänzen.

Der Abend verfolgte aber auch noch zwei weitere Ziele. Für die Fortführung des örtlichen Projektes werden weitere Helferinnen und Helfer benötigt, zum anderen werden dringend Wohnungen für die eine oder andere Familie gesucht. Einzelheiten dazu sind über das Evangelische Pfarramt zu erfahren.

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