Kalchreuths Altbürgermeister ist tot

28.6.2017, 08:29 Uhr
Kalchreuths Altbürgermeister ist tot

© Foto: Ernst Bayerlein

Nützel, der im Kalchreuther Ortsteil Käswasser aufwuchs, absolvierte nach der Schule eine Lehre als Werkzeugmacher. Nach der Heirat mit Frau Klara sattelte Nützel um und arbeitete als Landwirt. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.

Im Jahre 1972 wechselte Nützel zum Freistaat Bayern und war in ganz Nordbayern als Maschinenführer unterwegs. Sechs Jahre später gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des CSU-Ortsvereins Kalchreuth. 1984 wurde er erstmals in den damals "roten", von der SPD demontierten Gemeinderat gewählt.

1990 wurde Nützel zum Stellvertreter des damaligen Bürgermeisters Hans (Michel) Sulzer gewählt und nach dessen Tod im Jahre 1991 nach einer Stichwahl gegen Paul Müller (Freie Wähler) schließlich 1. Bürgermeister. Das Amt hatte er bis 2002 inne.

"Ein sachlicher und fairer Umgangsstil im Gemeinderat liegt mir sehr am Herzen" – meinte Nützel und hielt sich. Ab 2002 engagierte sich der CSU-Politiker im Bayerischen Gemeindetag und ab 2004 auch im Kreistag des Landkreises Erlangen-Höchstadt tätig.

Lang ist die Liste von Baumaßnahmen und Einrichtungen, die in der Amtszeit von Erwin Nützel in der Oberlandgemeinde verwirklicht wurden. So wurde ein zweiter Kindergarten gebaut sowie ein zweiter Tiefbrunnen, ein Gewerbegebiet in Käswasser und das neue Wohngebiet Feueräcker ausgewiesen und vor allem 1998 ein neues Rat- und Bürgerhaus gebaut. Die Volksschule wurde ebenso saniert wie das Feuerwehr-Gerätehaus.

Weiter erfolgte der Ausbau von Rad- und Fußwegen und das Projekt Dorferneuerung Röckenhof in Angriff genommen. 1993 wurde die offizielle Partnerschaft mit dem französischen Ort La Chapelle des Fougeretz beschlossen und 2004 die Kirschenkärwa wiederbelebt.

Nützel war in vielen Ortsvereinen und der Feuerwehr Mitglied und jahrelang aktiver Sänger im Liederkranz.

Besonders angetan war Erwin Nützel von einer zünftigen bayerischen Blasmusik. Urlaub machte er zusammen mit seiner Frau Klara gerne in Neukirchen am Großvenediger, wohin freundschaftliche Beziehungen bestehen.

2015 zog sich Erwin Nützel, nachdem er 2014 noch einmal als Gemeinderat gewählt wurde, von der aktiven Politik zurück.

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