Kayans Chance auf ein normales Leben

8.12.2017, 06:15 Uhr
Kayans Chance auf ein normales Leben

© Foto: Uniklinikum Erlangen

"Es musste dann plötzlich ganz schnell gehen", berichtet Prof. Robert Cesnjevar, Leiter der Kinderherzchirurgischen Abteilung. "Das Herz versorgte Kayans Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und seine Haut verfärbte sich blau." Knapp vier Stunden dauerte der lebensrettende Eingriff, bei dem die Ärzte das große Loch in der Kammerscheidewand verschlossen und die rechte Herzkammer erweiterten, damit das Blut von dort aus nun ungehindert in die Lunge strömen kann.

"Alles ist gut verlaufen, Kayan geht es ausgezeichnet", freut sich Prof. Sven Dittrich, Leiter der Kinderkardiologischen Abteilung. "Wir sind überwältigt von der unglaublichen Resonanz auf unseren Spendenaufruf. Binnen weniger Tage gingen über hundert Überweisungen bei uns ein. Jeder noch so kleine Betrag ist eine wertvolle Hilfe."

Athraa Alsowaijt, die Mutter des eineinhalbjährigen Jungen, kann ihre Erleichterung und ihre Verbundenheit kaum in Worte fassen. "Von ganzem Herzen danke ich allen Menschen, die meinem Sohn die Chance auf ein normales Leben geschenkt haben", sagt die 28-Jährige. "Wir haben überaus große Unterstützung erfahren: von den Spendern, von den Ehrenamtlichen des Vereins ‚Erlangen hilft‘, von den Ärzten und Pflegekräften." Der besondere Dank aller Beteiligten richtete sich an den Erlangen hilft e. V., dessen Mitglieder die Familie intensiv begleiteten. "Sie müssen sich dessen bewusst sein, dass der Aufenthalt in Erlangen für Athraa Alsowaijt ein großes Abenteuer ist", erläutert Hildegard Müller-Erhard, Vorstandsvorsitzende des Vereins. "Sie befindet sich rund 3700 Kilometer entfernt von ihrer Familie, in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht mächtig ist und dessen Kultur sie nicht kennt. Sie hat diese Reise auf sich genommen, um das Leben ihres Kindes zu retten."

Sobald die Ärzte das "Go" geben, fliegen Athraa und Kayan Alsowaijt zurück in ihre Heimat, die südirakische Stadt Basra.

Den Großteil der Spender machen Einzelpersonen aus, die Summen zwischen fünf und 5000 Euro überwiesen haben. "Diesen Höchstbetrag erhielten wir von einer Erlangerin, die nicht genannt werden möchte", zeigt sich Prof. Dittrich beeindruckt. "Sie sagte mir, dass sie sich darüber freue, dass ihre eigenen Kinder und Enkelkinder gesund sind." Die Aktion "Kinderherz-OP" ist eine Initiative der Kinderkardiologischen Abteilung (Leiter: Prof. Sven Dittrich) und der Kinderherzchirurgischen Abteilung (Leiter: Prof. Robert Cesnjevar) des Uniklinikums.

Ihr Ziel: bedürftige, schwer herzkranke Kinder aus dem Ausland zu heilen. Dieses Ziel kann das Uniklinikum als Anstalt des öffentlichen Rechts nicht aus eigenen Mitteln finanzieren und ist deshalb auf Spenden angewiesen. Die Spendengelder werden ohne Abzug von Verwaltungskosten, Kontogebühren oder Sonderhonoraren nur für die medizinische Behandlung verwendet.

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Verwendungszweck:

"Kinderherz-OP"

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