Kein Tonbrennen mehr im Kinderhaus in Marloffstein

22.11.2017, 12:30 Uhr
Kein Tonbrennen mehr im Kinderhaus in Marloffstein

© Klaus-Dieter Schreiter

Im Keller des Kinderhauses steht ein Elektroofen zum Brennen von Tonmaterialien, der von einer Kreativgruppe angeschafft worden war. Laut Bürgermeister Eduard Walz ist er bereits installiert worden, als der Kindergarten noch eingruppig war. Inzwischen aber ist dort die Krippe eingezogen, und darum bestehen nun Bedenken gegen die weitere Nutzung des Brennofens.

Denn die Nutzer des Kreativraums müssen durch die Räume der Kinderkrippe gehen, wenn sie in ihren Raum und zu ihrem Brennofen wollen. Es kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass der Krippenraum dabei sauber bleibt oder gesäubert wird.

Das Landratsamt hat zudem vorgebracht, dass das Betreten der Gruppenräume von externen Personen außerhalb der Öffnungszeiten aus datenschutzrechtlichen Gründen und auch aus sicherheitstechnischen Aspekten zu unterbinden sei.

Außerdem hat der CSU-Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Thomas Pöhlmann erhebliche Bedenken gegen den Betrieb des Brennofens im Kinderhaus geäußert. Er habe dort bereits zwei Feuerwehreinsätze gehabt und sei "erschrocken" gewesen über den "untragbaren Zustand", der dort herrsche, sagte er. Es gebe keine Zuluft und auch keine gesicherte Abgasführung. "Der Brandschutz ist nicht gegeben", stellte der Kommandant fest.

Bürgermeister Eduard Walz berichtete den Erlanger Nachrichten auf Anfrage, dass die Kinderhausleitung ihn informiert habe, weil es im Haus "komisch gerochen" habe. Er habe daraufhin den Uttenreuther Kommandanten, Kreisbrandmeister Klaus Funk, geholt, und der habe sofort Alarm ausgelöst. Daraufhin sei das Kinderhaus evakuiert worden, und eine große Anzahl Feuerwehren sei zum Kinderhaus ausgerückt.

Die Gemeinderäte waren sichtlich erstaunt über die geschilderten Zustände. Ralf Jähnert (SPD) meinte jedoch, die Kreativgruppe im Keller des Kinderhauses bestehe seit rund 20 Jahren. "Wir brauchen nicht so tun als ob wir nichts wissen".

Letztendlich waren sich aber alle einige, dass der Zustand unhaltbar ist. Einstimmig wurde von den Gemeinderäten beschlossen, den Ofen stillzulegen und die Nutzung zu untersagen.

Die Gemeinde will bei der Suche nach neuen Räumen die Kreativgruppe unterstützen. Da die meisten Mitglieder der Gruppe laut Eduard Walz aus der Gegend "von Röttenbach bis Eckental" kommen, könnten die auch außerhalb von Marloffstein unterkommen. Gespräche über einen neuen Raum in Uttenreuth laufen offenbar schon.

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