Kita wird „Abenteuerland mit Durchblick“

4.3.2015, 06:00 Uhr
Kita wird „Abenteuerland mit Durchblick“

© Klaus-Dieter Schreiter

Das Abenteuer Kindergarten soll schon bei der Ankunft im Haus beginnen. Durch versetzte Wände und drei Meter breite Flure werden die Gänge bereits zur Spielzone. In den drei Gruppenräumen wird mit je 55 Quadratmetern plus 16 Quadratmetern für die jeweiligen Nebenräume mehr Platz geboten, als das Gesetz es vorschreibt.

Im Gebäude sorgt viel Glas für den Durchblick, für vielerlei Sichtbeziehungen, etwa von den Fluren in die Gruppenräume und umgekehrt, aber auch nach oben ins Obergeschoss. Bei 1620 Quadratmetern Grundfläche des Grundstücks stehen 770 Quadratmeter Außenfläche den Kindern zum Spielen und Toben zur Verfügung.

Dabei könnten sich Kindergartenkinder und Krippenkinder auch durchmischen. Ein Gruppenraum samt Nebenraum soll flexibel gestaltet und schnell von der Krippe zum Kindergarten und umgekehrt umgemodelt werden können.

Im Gebäude selbst sind noch ein Mehrzweckraum, der auch als Seminarraum genutzt werden kann, ein Therapieraum und verschiedene Nutzräume. Aufs Dach kommt noch eine Photovoltaik-Anlage, mit der über den eigenen Strombedarf hinaus Strom produziert wird. Gewärmt wird das Haus über eine Fußbodenheizung per Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Ein Aufzug sei nicht erforderlich, sagte Kroder, weil alle relevanten Geschehnisse im Kindergarten sich auch parterre abspielen könnten.

Dagegen beharrte SPD-Sprecher Matthias Götz darauf, das Thema Inklusion ernst zu nehmen. Das bedeute, dass ein behindertes Kind exakt denselben Zugang zur Einrichtung haben muss wie ein nicht-behindertes Kind. Das führte zum allseits akzeptierten Vorschlag der Kindergartenleiterin Christine Friedrich, den ursprünglich fürs Obergeschoss konzipierten Therapieraum ins Erdgeschoss zu verlagern und dafür einen Lagerraum in den ersten Stock auszugliedern.

Für den ganzen Spaß wird die Stadt Baiersdorf rund 2,4 Millionen Euro auf den Tisch legen müssen. „Das ist aber im Rahmen dessen, was wir in der Vorplanung errechnet haben, wenn auch an der Obergrenze“, so Ralph Kroder. Dafür bekomme die Stadt ein energetisch vorbildliches und schönes Haus, das im Energiebereich äußerst sparsam sein wird.

Zudem machte Kroder den Stadträten das Objekt schmackhaft, indem er auf höhere Fördermöglichkeiten hinwies, wenn der Kindergarten auf 76 statt 75 Kinder ausgelegt wird. Damit könnten die Mehrkosten aufgefangen werden, die durch die „Übergrößen“ der Gruppenräume entstehen. Danach hatte FWG-Rat Norbert Siewertsen gefragt.

Im Preis nicht enthalten sind die Kosten für den Umzug und die Auslagerung der drei Kindergartengruppen.  Am Ende stimmte das Gremium zu, dass auf Grundlage der vorgelegten Planung der Neubau weiter verfolgt werden soll.

In Konsequenz billigte der Bauausschuss ebenso die Errichtung einer Containeranlage als Ersatz für den Kindergarten Blumenstraße während der Neubauphase. Die Container werden auf dem Spielplatz in der Königsberger Straße aufgestellt. Sie dienen von Dezember 2015 bis längstens Ostern 2017 den 75 Kindern des Kindergartens als Domizil.

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