Klarer Sieg für den HC Erlangen im Stadtderby

3.2.2019, 14:25 Uhr
Auswärtssieg in Erlangen: Sergej Gorpishin jubelt im Handball-Derby.

© Harald Sippel, NN Auswärtssieg in Erlangen: Sergej Gorpishin jubelt im Handball-Derby.

Zehn Minuten konnte der TV 61 Erlangen-Bruck mit dem Favoriten diesmal mithalten, dann erwies sich der HCE mit seiner individuellen Klasse, einer sehr starken Abwehr samt einem Torhüter Michael Haßferter, der über 50 Prozent der Würfe auf sein Tor parierte, als zu stark für den Aufsteiger. "Wir müssen anerkennen, dass der HCE deutlich besser war", meinte auch Marius Hümpfer, der Brucker Rückraumspieler. Anders als im Hinspiel "gelang es uns diesmal, den Bruckern unser Spiel aufzuzwingen", freute sich HCE-Trainer Tobias Wannenmacher hinterher.

Angeführt vom starken Spielmacher Benedikt Kellner, der vor allem bemüht war, Ruhe und Ordnung in die Partie zu bringen, wurde Brucks größte Stärke, das wilde Tempospiel, regelrecht ausgebremst. Was der Tabellenvorletzte auch versuchte, alles zerschellte an der starken Deckung, in der im Innenblock mit Sergej Gorpishin jemand agierte, der vor zwei Wochen noch gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft für Russland im Einsatz gewesen war. "Ich war genauso aufgeregt wie vor dem Deutschlandspiel", sagte Gorpishin, "egal ob WM oder Hiersemannhalle, es ist immer Handball." Dass Gorpishin bald mit seinen Nebenleuten ein wenig durchschnaufen konnte, lag auch am glänzend aufgelegten Jakob Hoffmanns, der aus beinahe allen Lagen am Ende neun Mal traf.

+++ Feuer frei: Kampfansagen vor dem Derby +++

Dem hatte Bruck wenig entgegenzusetzen, zur Pause war schon mit dem 15:10 eine Vorentscheidung gefallen. Dass die Partie dann jegliche Spannung verlor lag an den ersten fast acht Minuten der zweiten Hälfte, in denen die Gastgeber keinen Treffer mehr erzielen konnten, ja sogar einen Siebenmeter verwarfen. Erst beim 11:19 durfte Bruck wieder jubeln, der HCE war da aber schon auf nimmer Wiedersehen enteilt. Es spricht für Bruck, dass die Mannschaft sich nicht aufgab, wenngleich der letzte Biss, die letzte Leidenschaft aufgrund des Spielstandes verloren ging.

Bald waren Bastian Krämers Siebenmetertreffer das einzige, was den Aufsteiger am Leben hielt, der HCE begann da schon munter durchzuwechseln. Als selbst die offene Deckung einen beeindruckend gefestigten HC Erlangen nicht ins Wanken brachte, musste sich der TV 61 Bruck endgültig in sein Schicksal ergeben.

"Niederlagen machen nie Spaß, ein 20:29 im Derby schon gleich gar nicht", meinte Brucks Hümpfer, "aber in diese Halle einzulaufen, diese Atmosphäre zu erleben, das ist schon etwas ganz Besonderes, das vergisst man nicht mehr so schnell." Für den TV 61 Erlangen-Bruck geht es nun weiter im Abstiegskampf der Dritten Liga, der HC Erlangen kann sich weiter nach oben orientieren.

 

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