Kleinsendelbach: Rathaus ist sanierungsbedürftig

11.7.2016, 06:00 Uhr
Kleinsendelbach: Rathaus ist sanierungsbedürftig

© Sebastian Balcerowski

Bürgermeisterin Gertrud Werner (Unabhängige Wählergruppe) deutete dabei auf zwei feuchte Wände, zeigte an eine Tür, an der es zieht und machte einen Schwenk auf die Toilette, dessen Pissoir ohne fließend Wasser ist. Der Rat war davon offensichtlich so beeindruckt, dass er mit elf zu zwei Stimmen entschied, eine genaue Kostenschätzung für die Sanierung des Rathauses zu veranlassen. Das Forchheimer Architekturbüro Volker Rosbigalle, das bereits das Dormitzer Rathaus saniert und die Kleinsendelbacher Mehrzweckhalle geplant hat, wird diese Kostenermittlung durchführen.

Ermittelt werden sollen dabei auch die förderfähigen Maßnahmen, also auf der einen Seite eine energetische Sanierung mit Austausch der Fenster, Isolierung des Dachs und eine neue Heizung. Auf der anderen Seite eine behindertengerechte Bauweise: Das Erdgeschoss soll nämlich zukünftig den Sitzungssaal beherbergen und mit einer barrierefreien Toilette ausgestattet sein. Darüber hinaus lässt der Gemeinderat die Kosten für eine Generalsanierung schätzen. Die Förderung für das erste Paket beträgt bis zu 90 Prozent der Maßnahmen, das entspräche laut einer groben Kostenschätzung rund 280 000 Euro.

Armin Fuchs war skeptisch, ob man zukünftig alle Räume im Rathaus brauche. Werner wies darauf hin, dass die Sanierung vor allem im alten Teil des Rathauses stattfindet, in denen auch die Amtsstunden sind. Daher könne man den alten Teil wegen der Förderung nicht ausklammern. Eva-Maria Regenfus glaubt durchaus Bedarf zu sehen für einen Jugendraum oder ein Vereinszimmer. Werner weiß auch von einer Anfrage für eine Krabbelgruppe.

Auch ein Kulturraum oder Mittagsbetreuung sind im Gespräch. Carmen Wartenfelser (Unabhängige Wählergruppe) sagte: „Das Rathaus ist erhaltenswert. Wir sollten die Kosten schätzen lassen und dann für die nächsten fünf Jahre die Investitionsschritte planen.“

Michael Kellner (Dorfgemeinschaft) sagte: „Wir brauchen eine Vision, wo es hingehen soll.“ Den älteren Teil des Rathauses gibt es seit 1866 als Schulgebäude, ein Anbau erfolgte 1909. Werner kann sich noch erinnern, dort 1961 in der ersten Klasse gewesen zu sein, als letzter Jahrgang in dem Gebäude.

Keine Kommentare