Krach mit Flüchtlingen? Nicht in Heroldsberg

15.4.2015, 17:37 Uhr
Krach mit Flüchtlingen? Nicht in Heroldsberg

© Foto: Tilmann Ochner

Das "Begrüßungscafé" zum besseren Kennenlernen untereinander entwickelte sich schon fast zu einer kleinen Familienfeier. Durch die bisher gemeinsam gelösten Aufgaben der vergangenen Tage und Wochen konnten bereits zarte Freundschaften entstehen, die bei Kaffee und Kuchen jetzt gepflegt wurden. Für die Bewältigung der Alltagsprobleme, die eine Betreuung von Flüchtlingen aus dem Kosovo, aus Albanien, Mazedonien, Äthiopien und Syrien mit sich bringt, begannen im März in der Vier-Schlösser-Gemeinde nach einem ersten Empfangsarbeitskreis die Arbeitsgruppen Integration/Mobilität, Spenden, Deutschunterricht, Alltagsbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit ihre Tätigkeit. Der Deutschunterricht für die Ausländer wurde in dieser Woche gestartet.

Der Nachmittag war nun für die gegenseitigen Gespräche der einzelnen Gruppen im Unterstützerkreis der Heroldsberger Flüchtlingshilfe aber auch als spezieller Dank der Kommune fürs bisher geleistete Engagement für alle Seiten fruchtbar.

Bei aller Fröhlichkeit der Feier vergaß der gastgebende Bürgermeister Johannes Schalwig bei seiner Begrüßung, die von Dolmetschern in weitere entsprechende Sprachen übersetzt wurde, allerdings nicht, den ernsten Hintergrund der Aktion zu beleuchten und betonte gegenüber den Asylsuchenden: "Viele von Ihnen haben Schlimmes erlebt und mussten ihre Heimat, die gewohnte Umgebung, ja teilweise sogar ihre Familien verlassen. Erschwerend für Sie kommt noch hinzu, dass Sie nicht wissen, was die Zukunft für Sie bringen wird, dass Sie mit der Ungewissheit leben, ob Ihrem Antrag auf Asyl stattgegeben wird oder nicht. Dieser für Sie sehr schwierigen Situation sind wir uns natürlich bewusst. Deswegen unser Angebot an Sie, Ihnen zu helfen, soweit es geht."

Regelmäßige Treffen

Den anwesenden Helfern - mit den ebenso fast vollzähligen Asylbewerbern, mit nahezu allen Mitgliedern des Gemeinderats sowie den zuständigen kommunalen Fachleuten waren über 100 Personen bei der Veranstaltung - dankte der Bürgermeister für den ehrenamtlichen Einsatz.

Diese harmonische und konstruktive Veranstaltung wird kein Einzelfall bleiben, da die Arbeitsgruppe "Integration" der Heroldsberger Flüchtlingshilfe bereits beschlossen hat, einen regelmäßigen Treff zu installieren: Ab 6. Mai lädt das neue "Inter-Kult-Café" im Haus der Vereine (Zum Bären 4) jeden Mittwochnachmittag Asylbewerber und Helfer sowie alle anderen interessierten Bürger zu einem ungezwungenen Miteinander und Gedankenaustausch ein.

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