Kriegenbrunn und Hüttendorf können feiern

18.6.2018, 06:00 Uhr
Kriegenbrunn und Hüttendorf können feiern

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Hüttendorfer Kirchweih sei zwar die kleinste unter den Erlanger Vorortkirchweihen, aber sie sei auch die schönste, sagen die Kirchweihburschen dort. Immerhin haben sie drei Bäume, und das ist einmalig in Erlangen.

Nachdem vor zwei Jahren keine Schausteller mehr kommen wollten, weil der Umsatz dort zu gering ist, hatte sich die Dorfgemeinschaft zusammengetan und gesammelt. Aus den Spenden erhielten die Kinder Gutscheine. Für jeden Schausteller, der nach Hüttendorf kam, waren 100 Stück im Wert von je 1,50 Euro vorgesehen.

Kriegenbrunn und Hüttendorf können feiern

Das fruchtete, denn es kamen Schießbude, Süßwaren- und Losbude, ein Karussell und ein Luftballonverkäufer. Nachdem es im Jahr darauf wieder nicht mehr ganz so gut aussah, und die Tendenz für dieses Jahr auch noch nicht stimmt, will der Ortsbeirat die Gutscheinaktion nun wiederholen. Die Schausteller sind darüber informiert worden, und es scheint so als ob einige angebissen hätten. Trotzdem wird aber wohl das Kinderkarussell nicht wieder kommen, dafür aber, wie der Ortsbeiratsvorsitzende Georg Menzel schon jetzt weiß, zumindest eine Kinder-Schiffschaukel.

Vom 8. bis zum 10. September werden die Schausteller auf den freien Platz an der Straße Talblick gegenüber dem Gasthof Krone die Gäste unterhalten. Kritisch sieht man in Hüttendorf auch die geltenden Schließzeiten, die bislang vorsehen, dass um 23 Uhr Schluss ist.Das schmälert die Umsätze der Wirte und ist nach Meinung des Ortsbeirats für ein Dorf wie Hüttendorf nicht angebracht.

Auch in Kriegenbrunn würde man abends gerne länger Kirchweih feiern. Vor allem dem Wirt vom Gasthof zur Linde, Georg Rottner, machte die rigoros eingeforderte Schließung um 23 Uhr zu schaffen. Das Kirchweihtreiben fand bislang bei ihm auf dem Hof statt, und gleich nebenan auf dem Eginoplatz haben die Schausteller ihre Stände. In diesem Jahr gibt es sogar wieder drei Bewerbungen von Schaustellern.

Kriegenbrunn und Hüttendorf können feiern

Allerdings hat Gastwirt Georg Rottner verkündet, dass er die Kirchweih in diesem Jahr nicht mehr ausrichten will. Das schlug ein wie eine Bombe, doch es wurde sofort eine neue Strategie entwickelt. Die Mitglieder vom Jugendclub Terra Nova und die Kirchweihburschen wollen sich nun zusammentun.

Unter der Leitung der Vorsitzenden des Jugendclubs Terra Nova, Katja Hofmeier, ist ein Programm entstanden, das sich sehen lassen kann. Auf der idyllischen Wiese zwischen Wehrkirche und Terra Nova wird vom 22. bis 25. Juni gesungen, getanzt, getrunken und gelacht. Und weil die Familie Hartig mit ihrem Verkaufswagen kommen wird, gibt es auch Bratwurst, Schaschlik und Schnitzel.

Im 30 Personen fassenden Zelt wird am kommenden Freitag um 19 Uhr das erste Fass Bier durch den Ortsbeiratsvorsitzenden Jens Schäfer angestochen. Anschließend gibt es Partymusik mit der Band "Fresh".

Am Samstag findet ab 15 Uhr das traditionelle Baumaufstellen der kleinen und großen Kerwasburschen statt, das der Musikverein Eltersdorf musikalisch begleitet. Weil abends das Fußballspiel Deutschland gegen Schweden stattfindet, wird es keine Livemusik geben, jedoch ist der Ausschank bis 23 Uhr geöffnet.

Für den Kirchweihsonntag haben sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen: Nach dem Kirchweih-Gottesdienst um neun Uhr wird der Musikverein Eltersdorf bis zum Mittag für die musikalische Unterhaltung sorgen.

Nach dem Mittagstisch mit Schweinebraten will die Freiwillige Feuerwehr Kriegenbrunn ein Kinderprogramm anbieten. Ein solches Angebot für die Kleinen hat es schon viele Jahre nicht mehr gegeben. Anschließend findet dann um 17 Uhr das obligatorische Betzenaustanzen statt, mit dabei ist wieder der Musikverein Eltersdorf. Am Abend gibt es Unterhaltung mit "DJ Ray".

Für den letzten Kirchweihtag haben die Kerwasburschen um ihren Vorsitzenden Daniel Nordhardt ab zehn Uhr ein Weißwurst-Frühschoppen geplant. Bevor gegen 23 Uhr das letzte Fass mit Blasmusik begraben wird, spielen die "Seitz Bubn" den Kerwa-Kehraus.

Kriegenbrunn und Hüttendorf haben bewiesen, dass mit ehrenamtlichem Engagement und einer guten Dorfgemeinschaft Traditionen auch dann aufrechterhalten werden können, wenn viele Schwierigkeiten überwunden werden müssen. Gerade die Vorortkirchweihen sind wichtig für die Dörfer, die längst Teil der Großstadt geworden sind, aber trotzdem ihre Identität wahren wollen.

 

Dörfer wollen

identisch sein.

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