"Kussfreiheit" bei der Dämmerung der Narrlangia Rot-Weiß

22.11.2015, 14:33 Uhr
Die Erlanger Narren feierten ihren Saisonstart im Saal von St. Kunigund.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Erlanger Narren feierten ihren Saisonstart im Saal von St. Kunigund.

Hofnarr Albrecht Mikulaschek und Präsident Reinhold Bauer lagen schnarchend in ihren Betten, nur langsam wurden sie wach, als die Glocke elf Mal schlug. Erst Jugendpräsident Karl Birnbaum holte sie endgültig aus dem Tiefschlaf. Damit war dann die Narrendämmerung im 56. Jahr der Narrlangia-Zeitrechnung eröffnet und die siebente Jahreszeit eingeläutet. Zunächst aber verlas Hofmarschall Michael Ehrenforth die Gesetze, die fortan in Narrlangen gelten sollen. Er befahl Frohsinn und Heiterkeit, verkündete die Freiheit der närrischen Rede und, was allgemein besonders genossen wird, die Kussfreiheit im Narrenvolk. „Küsst wann immer ihr könnt, es sei euch in der Narrenzeit gegönnt“, reimte er.

Mit ihrem Zauberstab holten Jugendpräsident Karl und Hofnarr Albrecht dann die Akteure auf die Bühne, die Ausschnitte aus ihrem Programm boten. Eine Reise um die Welt tanzte die Juniorengarde, Tanzmariechen Christine wirbelte wie ein Flummi über die Bretter, und die Jugend der Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia aus Beilngries  begeisterte mit einer Afrika-Tanzshow. Der neue Faschingsorden – er zeigt einen gerade aufwachenden Narren in seinem Bett vor der Erlanger Silhouette – wurde ebenso vorgestellt wie das neue Kinder-Markgrafenpaar Isabelle und Jacob, die beide schon viel Erfahrung haben. Denn Jacob macht den „Job“ bereits zum dritten Mal und Isabelle war im letzten Jahr auch schon Jugend-Markgräfin. Ihre Inthronisation findet am 10. Januar in St. Xystus statt.

Das diesjährige große Markgrafenpaar war nicht komplett, weil Markgräfin Darlice von Narrlangen noch in ihrer Heimat Brasilien weilt. Markgraf Henrique zu Narrlangen meisterte die Dämmerung aber auch ohne seine bessere Hälfte souverän. Ohnehin war das alte Markgrafenpaar Antje und Chris noch zuständig für die Verleihung der Gesellschaftsorden, die Gönner und Aktive bekamen. Im zweiten Teil der Narrendämmerung traten die großen Aktiven an. Sie ließen es wieder einmal mächtig krachen. Garde, Männerballett, Tanzmariechen und die „Angels“ zeigten was sie drauf haben und ließen erahnen, dass die Erlanger Narren wieder eine ereignisreiche Session erwartet, die mit der Inthronisation des neuen Markgrafenpaars am 8. Januar im Redoutensaal eine Höhepunkt haben wird.

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