Lange Leitung für die neue S-Bahn-Strecke

19.8.2012, 16:03 Uhr
Lange Leitung für die neue S-Bahn-Strecke

© Bernd Böhner

Die Stromtrasse ersetzt eine bereits vorhandene 110-Kilovolt-Leitung aus dem Jahr 1938, die jetzt allerdings „völlig marode“ ist, wie ein Sprecher von DB Energie in Berlin bestätigt.

Die neue Trasse ist der zweite Bauabschnitt einer Neubautrasse zwischen Ebensfeld und Nürnberg, deren erster Teil (bis Eggolsheim) bereits fertiggestellt ist.

Bis nach Nürnberg

Auch der zweite Bauabschnitt ist rund 40 Kilometer lang, auf ihm werden ebenfalls für 120 Masten Fundamente gebaut und neue Stahlgerippe aufgerichtet, bevor die neuen Freileitungen gespannt werden. Die Arbeiten finden übrigens bei Betrieb statt, es muss also immer eine der beiden Parallel-Leitungen unter Spannung stehen.

Da die Standorte der Strommasten bis auf eine Abweichung im Einzelfall von zehn Metern behalten werden, ist für den Bau kein neuen Planfeststellungsverfahren nötig geworden, was den Ausbau stark beschleunigt. „Wir haben rechtzeitig mit den Grundstückseigentümern Kontakt aufgenommen, um die anstehenden Bauarbeiten abzusprechen“, so der DB-Sprecher, „falls es Probleme irgendeiner Art gibt, wissen die, an wen sie sich wenden müssen.“

Die Wege leiden

Probleme könnte es vor allem dort geben, wo für die Bauarbeiten schwere Fahrzeuge in die Äcker und Wiesen der Bauern hineinfahren müssen. Das bleibt ebenso wenig spurlos wie das Befahren von Fahrradwegen im Wiesengrund, die für hohe Drücke nicht geplant worden sind.

Die Stromtrasse der Bahn verläuft parallel zur 380-KV-Leitung der fränkischen Stromversorger. Die Bahn hat eine eigene Stromversorgung entlang ihren Bahnstrecken mit regionalen Einspeisepunkten (sogenannten Unterwerken), die die Spannung auf 15000 Volt in den Oberleitungen der Bahn heruntertransformieren. Mit „brummigen“ 16,7 Hertz hat das Bahnstromnetz auch eine andere Frequenz als das öffentliche Stromnetz.

Das Anliegen öffentlicher wie privater Anlieger der Stromtrasse, die Bahn möge die Kabel unterirdisch verlegen, hat diese bisher aus Kostengründen stets abgelehnt. Zudem sei die Wartung der Freileitungen im Störungsfall einfacher durchzuführen.
 

4 Kommentare