Lärmschutz in Eltersdorf auf freiwilliger Basis?

24.4.2018, 14:30 Uhr
Lärmschutz in Eltersdorf auf freiwilliger Basis?

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Situation ist eine besondere. Und sie unterscheidet sich gänzlich von anderen im Stadtgebiet. Dennoch haben die Menschen dort, die gleichsam eingeklemmt zwischen den beiden Lärmquellen wohnen und leben, keinerlei Anspruch auf einen Lärmschutz. Denn: Es fehlen schlicht die rechtlichen Voraussetzungen — weder für eine sogenannte "Lärmvorsorge", die auch beim sechsspurigen Ausbau nicht erfüllt wären. Noch für eine "Lärmsanierung", da die entsprechenden dB-Grenzwerte laut Messung nicht erreicht werden. Was letztlich bleibt, ist, den gewünschten Lärmschutz auf freiwilliger Basis auf die Beine zu stellen.

Mehrere Varianten

Die Autobahndirektion Nordbayern ist bei der Sache natürlich mit von der Partie. Sie hat bereits eine Lärmschutzuntersuchung für Eltersdorf-Ost durchgeführt und die Ergebnisse dem Stadtrat in seiner Januar-Sitzung präsentiert. Dabei lagen mehrere Varianten auf dem Tisch. Allerdings war schnell klar, dass eine Betonwand von lediglich 1,10 Meter Höhe keine bedeutende Verbesserung des Schallpegels mit sich bringt. Eine wesentliche Minderung des Lärmpegels entsteht schließlich erst durch Schutzwände mit einer Höhe von drei bis vier Metern. Und aufgrund der außerordentlichen Situation bei Eltersdorf-Ost peilt die Stadt den Bau einer vier Meter hohen Lärmschutzwand an, die mit etwa 2,2, Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

Apropos Kosten: OB Florian Janik wies im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss auf die große Nachbarstadt hin. Dort gibt es derzeit ein vergleichbares Lärmschutzproblem. Aber die Nürnberger haben inzwischen mit den zuständigen Stellen eine Lösung erarbeitet, bei der die Großstadt ein Drittel der Kosten aus eigener Tasche bezahlen würde. Und OB Janik plädierte dafür, Gleiches zu tun und ebenfalls ein Drittel der Kosten zu übernehmen: "Wir sind zuversichtlich, dass wir das in Nürnberg und Erlangen hinkriegen." Und aufgrund der speziellen Situation in Eltersdorf-Ost erscheint der Kostenanteil von rund 726 000 Euro für die Stadt als "angemessen", wie es hieß. Nun ist quasi der bayerische Bau- und Verkehrsminister Joachim Herrmann am Zuge, der in dieser Sache bekanntlich schon mehrfach Hilfe angekündigt hat.

Die anvisierte Kostenbeteiligung der Stadt an jener Lärmschutzwand wurde rundum von allen Parteien gutgeheißen. Endgültig darüber entschieden wird aber erst am Donnerstag im Stadtrat.

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