Lehrpfad am See

24.11.2012, 00:00 Uhr
Lehrpfad am See

© Ernst Bayerlein

In Zusammenarbeit mit dem Fischereiverband Bezirk Mittelfranken, dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach, der Gemeinde Kalchreuth sowie dem Fischereiverein Kalchreuth ist dieser am Grubweiher, bekannt als Sklavensee, an der Erlanger Straße errichtet worden.

Zur offiziellen Eröffnung waren der Präsident des Bezirksverbandes Fritz Loscher-Frühwald, der Ehrenvorsitzende und Initiator des Kalchreuther Lehrpfades, Christoph Maier, Bürgermeister Herbert Saft, mehrere Gemeinderäte sowie der Vorsitzende des Fischereivereins Karlheinz Jäger und einige Vorstandsmitglieder gekommen.

Karlheinz Jäger zeigte sich in seiner Begrüßungsrede stolz, dass der Sklavensee noch eine weitere Attraktion dazubekommen hat. Christoph Maier ging in seiner Rede auf die Naherholungsgemeinde Kalchreuth ein und da sei der Lehrpfad eine gute Ergänzung. Bürgermeister Herbert Saft stellte fest, dass die Gemeinde gerne bei der Aufstellung der Info-Tafeln geholfen habe.

Fritz Loscher-Frühwald dankte allen Beteiligten und stellte die Ziele des Fisch-Lehrpfades heraus. Auf sieben Einzeltafeln an der West- und Nordseite des Sees gibt es für die Besucher Informationen über das Leben der Fische im Wasser, die man selten sieht, sowie über kleine Wassertiere und Pflanzen, die den Fischen als Nahrung dienen. Kurz und verständlich werden auf den Tafeln die Fische, die im Sklavensee schwimmen, es sind dies Karpfen, Hechte, Aale, Schleien, Brachsen, Flussbarsche und Zander, beschrieben.

Allgemein erfährt man auch, dass über 40 heimische Fischarten in fränkischen Flüssen, Bächen und Seen leben, die höchst unterschiedlich in Größe, Gestalt und Färbung sind. Weiter wird auf die speziell angepassten Lebensräume, ob in Fließ- oder Stillgewässer, sowie auf die Ernährungsweise, ob Raub- oder Friedfische, eingegangen.

Schließlich wird auch noch auf die Bedeutung der Fischerei-Wirtschaft allgemein und über die fränkischen Fischereivereine im Bereich Landschaft und Natur informiert.

Aufräumen war „Sklavenarbeit“

Bei dem Grubweiher, so der richtige Name, handelt es sich um einen künstlich angelegten See. Er entstand in den späten 60er und 70er Jahren, als am Eingang zum Kehlgraben Bauschutt abgelagert wurde. Das Wasser von „Webersbuckel“ konnte nicht mehr abfließen und so bildete sich ein See auf einer Fläche von einem Hektar und einer Wassertiefe von bis zu fünf Metern. Wasserproben zeigten ein gutes Ergebnis so dass sich eine Fischerei-Nutzung anbot.

Im März 1981 trafen sich 13 Angelfreunde und gründeten den Fischerei-Verein Kalchreuth. Vor dem Angelvergnügen musste der See erst befischbar gemacht werden. Der Unrat, das Gerümpel der ehemaligen Schutthalde und auch Bäume mussten aus dem Gewässer und der Uferanlagen entfernt werden. Mit dabei war auch ein Mitglied, er ist Friseur, für den war dies eine „Sklavenarbeit“ und so entstand der Name Sklavensee.

2006 wurde vom Fischereiverein eine schmucke Fischerhütte neben dem See erbaut, der Verein der heute etwa 40 Mitglieder zählt, sieht neben dem Angelsport eine wichtige Aufgabe im Erhalt der Natur und Umwelt.

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