«Letztes Zeugnis wird verschwinden»

25.1.2010, 00:00 Uhr

Wie wiederholt berichtet, soll das historische Klinik-Gebäude einem modernen Neubau weichen. Ab Herbst wird dort mit der Errichtung eines Forschungsgebäudes begonnen, in dessen ersten Bauabschnitt Bund und Länder etwa 25 Millionen Euro investieren wollen. Dieses Gebäude wird in direkter Nachbarschaft zur alten Heil- und Pflegeanstalt entstehen; sollten weitere Bauabschnitte folgen, bedeutet dies den Abbruch der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Nervenklinik.

In ihrem Schreiben beklagt Kluxen, mit dem Abriss des Gebäudes werde «das letzte Zeugnis einer für Erlangen und die Region herausragenden Geschichte der Psychiatrie und des Krankenhausbaus verschwinden». Als Bezirksheimatpflegerin bittet sie Schöck, sich dafür einzusetzen, «dass die Universität Erlangen ihrer Verantwortung für das historische Erbe nachkommt und dieses für die Stadt- und Regionalgeschichte wie auch für die Universitätsgeschichte wichtige Baudenkmal erhält».

Wie Schöck mitteilte, habe er inzwischen Kontakt mit dem Leiter des Staatlichen Bauamtes aufgenommen. Beide Seiten hätten vereinbart, Vertretern des Denkmalschutzes und der Heimatpflege ein Gespräch vor Ort anzubieten. Bei diesem Treffen solle nach eventuellen Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Denkbar sei beispielsweise, eine Wand zu erhalten und in den Neubau zu integrieren. Ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest.