Lob für die Pioniere der Elektromobilität

3.5.2011, 15:00 Uhr
Lob für die Pioniere der Elektromobilität

© Klaus-Dieter Schreiter

Gegründet wurde der Erlanger Solarmobilverein, dessen Vorsitzender Peter Maier ist, bereits 1985 als erster bundesweit, weil technikbegeisterte „Schrauber“ Solarautos für die „Tour de Sol“ bauen wollten. Ziel war es dann, ein alltagstaugliches Solarmobil zu entwickeln und es beim TÜV zuzulassen. Das gelang 1986 und erregte nicht nur in Deutschland Aufsehen. Es wurden daraufhin auch Solartankstellen in Zusammenarbeit mit Siemens am Parkhaus Zenkerstraße errichtet, und so schritt die Elektrifizierung von Autos — und derzeit sogar von Fahrrädern – rasant voran.

Im Guiness-Buch

Viele Auszeichnungen erhielt der Verein für seine Innovationen, er wurde in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen, bekam den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft und auch den Ehrenbrief der Stadt Erlangen. Zur Geburtstagsfeier hatten sich namhafte Persönlichkeiten eingefunden, unter ihnen der Grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell. Er kam zwar etwas spät und musste auch früh wieder weg, aber sein Festvortrag zur Solaren Mobilität fand viel Beachtung bei den Gästen. „Es hat sich gezeigt, dass Sie Recht hatten, als sie den Verein aus der Taufe gehoben haben“, lobte Fell die Gründer, und er fragte, warum es erst zu solchen Katastrophen wie in Fukushima kommen musste, bevor die Menschen anfangen umzudenken.

Der Atomstrom decke nur zwei Prozent des gesamten Energiebedarfs auf der Erde ab, da müsse es doch möglich sein, ganz auf ihn zu verzichten. Die Anstrengungen Chinas, die erneuerbaren Energien voranzutreiben, lobte Fell besonders. Mit Abstand sei die Volksrepublik bereits Weltmarktführer bei dieser Technologie, konstatierte er, und verwies auf die Großstädte, in denen fast nur noch Elektro-Motorroller fahren würden.

Bürgermeisterin Elisabeth Preuß empfahl er, das Parken in der Erlanger Innenstadt nur noch Elektromobilen zu erlauben. Die sagte, dass man in Erlangen stolz sein könne, den ersten Solarmobilverein der Republik zu haben, und hob dessen ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement hervor. „Sie und alle anderen, die die Nutzung der Sonne im Auge haben, sind auf dem richtigen Weg“.

Ermutigende Entwicklung

Dieser Meinung ist auch Martin März vom Fraunhofer Institut Erlangen. Er referierte über die ermutigende Entwicklung von Elektromobilen, versetzte den Geburtstagsgästen aber auch einen kleinen Dämpfer, in dem er konstatierte: „In den nächsten zehn bis 15 Jahren werden wir nur das 100-Kilometer-Auto bauen können“.

Der Grund: Die Batterieleistungen reichen zumindest vorerst noch nicht für größere Strecken. Hans-Josef Fell aber erkannte: „Die Pioniere haben durchgehalten, vielen Dank dafür“. Er gab ihnen viel Mut, weiter zu machen.