Marloffstein: Planung fürs Gewerbegebiet gestoppt

3.11.2016, 18:00 Uhr
Marloffstein: Planung fürs Gewerbegebiet gestoppt

© Klaus-Dieter Schreiter

Bereits im September vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat beschlossen, einen Bebauungsplan für ein kleines Gewerbegebiet im Zipfel zwischen Rosenbacher- und Ebersbacher Straße aufzustellen. Damit wollte man den Bedarf an Gewerbeflächen für drei heimische Betriebe decken. Das Areal war eines von sieben möglichen Gewerbeflächen, die als geeignet betrachtet worden waren. Die drei Unternehmen wollten dort überwiegend Lagerkapazitäten schaffen. Lärm sei kaum zu erwarten weil die Mitarbeiter „zu 95 Prozent“ auf Baustellen arbeiten würden, sagten sie.

Das Wort „Gewerbegebiet“ hat bei einigen Bürgern allerdings die Alarmglocken schrillen lassen, sie starteten eine Unterschriftenaktion und stellten allerhand Vermutungen an. Im Dezember 2014 wurden die Planungen konkretisiert. Die Eigentümer des Grundstücks, hieß es damals von Bürgermeister Eduard Walz, hätten ihre Zustimmung zum Verkauf des Ackers signalisiert. Trotz langwieriger Diskussion im Gemeinderat wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan einstimmig gefasst, die Änderung des Flächennutzungsplans wurde mehrheitlich beschlossen.

Eine Gruppe von Marloffsteiner Bürgern schickte sich dann aber an, das geplante Gewerbegebiet zu verhindern. Sie sahen die verkehrstechnische Erschließung problematisch und meinten, das Gewerbegebiet sei ein grober Eingriff in Orts- und Landschaftsbild und in das beliebte Naherholungsgebiet. Sie befürchteten außerdem, die Grundstücke in der Nähe würden entwertet werden. Es wurden Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt und das Quorum von zehn Prozent auch erreicht. Der Bürgerentscheid ging dann aber in die Hose. Von den 1228 wahlberechtigten Bürgern waren 767 zur Wahlurne gegangen. 403 hatten sich gegen das Bürgerbegehren ausgesprochen, 359 waren dafür. Die Planungen konnten also fortgesetzt werden.

Obwohl alles in trockenen Tüchern schien haben die Eigentümer des Geländes nun aber offenbar einen Rückzieher gemacht. Es sei „hinsichtlich des hierfür erforderlichen Grunderwerbs nicht zu einer Einigung zwischen den Gewerbetreibenden und den Grundstückseigentümern“ gekommen, darum könnten die bisherigen Gemeinderatsbeschlüsse nicht vollzogen werden, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Gemeinderat.

Der hat darum die Verfahren für die Aufstellung von Bebauungsplan und Flächennutzungsplan einstimmig eingestellt, um nicht noch weitere Kosten zu produzieren.

Keine Kommentare