Marloffstein steht vor Bürgerentscheid

2.3.2015, 18:15 Uhr
Marloffstein steht vor Bürgerentscheid

© Klaus-Dieter Schreiter

„Es sieht so aus als ob das Quorum von zehn Prozent erreicht ist“, verkündete der Geschäftsführende Beamte in der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth, Mathias Schenkl. Zwar müssten alle Unterschriften noch geprüft werden, aber der Gemeinderat solle sich darauf einstellen, dass der Bürgerentscheid nun durchgeführt werden müsse.

Um die Kosten möglichst niedrig zu halten möchte Bürgermeister Eduard Walz diesen Entscheid zusammen mit dem Landkreisentscheid am 19. April durchführen. Damit die Fristen eingehalten werden muss der Gemeinderat kurzfristig darüber entscheiden. Einstimmig beschloss er darum, am kommenden Freitag (6. März) eine Sondersitzung zu diesem Thema zu halten.

Wie berichtet hat sich eine Gruppe von Marloffsteiner Bürgern, angeführt von Erika Müller und Reinhold Müller aus der Ringstraße, auf die Fahnen geschrieben, das geplante Gewerbegebiet zwischen Ebersbacher- und Rosenbacher Straße zu verhindern. Sie sehen die verkehrstechnische Erschließung über die Rosenbacher Straße als „problematisch“, meinen das Gewerbegebiet sei ein „grober Eingriff in und Angriff auf das Ortsbild, Landschaftsbild und das beliebte Naherholungsgebiet“ und befürchten, die Grundstücke in der Nähe würden „in Mitleidenschaft gezogen und entwertet“.

Für drei Betriebe

Geplant ist allerdings nur ein eher kleines Gewerbegebiet mit einer Grundfläche von rund 5000 Quadratmeter. Es ist für drei Marloffsteiner Firmen vorgesehen, die sich erweitern möchten und ihre Gewerbesteuer gerne weiterhin in Marloffstein zahlen wollen. Die Unternehmer sagen, sie bräuchten die Flächen überwiegend für Lagerhallen. Weil die Mitarbeiter meist auf Baustellen unterwegs seien würden nur etwa 20 Prozent der Arbeitszeit auf dem Betriebsgelände stattfinden. Die Hälfte davon seien Arbeitsvorbereitung, also keine Lärm verursachende Tätigkeiten. Außerdem gebe es weder Sonntags- noch Feiertagsarbeit.

Bürgermeister Walz bezeichnet die Befürchtungen der Bürger darum als „überzogen“, wird nun aber nicht umhin kommen, den Bürgerentscheid durchzuführen.

Während der letzten Ratssitzung verlas Willfried Schwarz (CSU) ein Papier, in dem er die Befürchtungen der Gegner des Gewerbegebiets zusammengefasst hatte. Das Gewerbegebiet sei „wirtschaftlich betrachtet eher ein Verlustgeschäft“, vermuten die Bürger laut Schwarz.

Sie hätten darum vorgeschlagen, auf dem geplanten Gelände statt des Gewerbes lieber eine „sanfte Wohnbebauung“ vorzunehmen. Das allerdings würde mehr Verkehr in die Rosenbacher Straße bringen als das Mini-Gewerbegebiet, lautete der Kommentar aus Reihen des Gemeinderats.

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