Marloffstein: Streit um 7,5 Meter

4.1.2015, 16:16 Uhr
Marloffstein: Streit um 7,5 Meter

© Klaus-Dieter Schreiter

Der ehemalige Bürgermeister Rainer Schmitt hatte noch während seiner Amtszeit in der Wassergasse an einer Engstelle auf 15 Metern Länge ein absolutes Halteverbot erlassen, weil befürchtet wurde, dass Rettungsfahrzeuge im Notfall nicht vorbei kommen, wenn ein Auto dort parkt.

Einer Anwohnerin aber gefiel das offenbar nicht; darum klagte sie vorm Verwaltungsgericht in Ansbach auf Aufhebung des Halteverbots vor ihrem Haus, durfte sie dort doch nun ihr Auto nicht mehr abstellen. Da sich die Notwendigkeit der Maßnahme aus der Ferne nicht klären ließ, reisten drei Richter, zwei Beisitzer und eine Schriftführerin in einem Auto mit Chauffeur nach Marloffstein. Im Rathaus wurde der „Fall“ öffentlich behandelt.

Bei einem Ortstermin wurde die Notwendigkeit des Halteverbots geklärt. Dafür musste der jetzige Marloffsteiner Bürgermeister Eduard Walz sein Auto an der Engstelle parken, und Feuerwehrkommandant (und Gemeinderat) Thomas Pöhlmann musste dann mit dem Löschfahrzeug versuchen vorbei zu kommen.

Ein Schild abmontiert

Nach einigen Versuchen war klar: Der Halteverbotsbereich darf auch ruhig ein paar Meter kürzer sein. Statt 15 Meter, so ordneten die drei Richter nach eingehender Beratung mit den Beisitzern an, solle er nun 7,50 Meter lang sein. Also musste eines der beiden Schilder abmontiert werden. Weil aber dort, wo das Schild hinkommen soll, kein Pfosten vorhanden ist wurde ein Ständer für Baustellenbeschilderungen auf den Bürgersteig gestellt und das Schild daran befestigt.

Das ganze mutet ein bisschen wie ein Fall aus dem „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ an, und die teure Posse war sogar Thema während der Bürgerversammlung.

Jedenfalls haben die Bürger in Marloffstein nun wieder genügend Gesprächsstoff am Stammtisch, die klagende Anwohnerin hat ihren Parkplatz wieder, und die Mannschaft vom Verwaltungsgericht in Ansbach kennt nun wenigstens auch Marloffstein.

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