Marloffstein will ein neues Wohngebiet ausweisen

5.5.2015, 17:36 Uhr
Marloffstein will ein neues Wohngebiet ausweisen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Weil die Gemeinde nicht beliebig Wohnbauflächen ausweisen darf, sind als Kompensation für die Fläche an der Ebersbacher Straße andere, momentan nicht entwicklungsfähige Flächen aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen worden. Die sind vor allem im Ringgarten und an der Schlossstraße, aber auch kleinere Flächen in anderen Bereichen wurden aus dem Flächennutzungsplan entfernt.

Der anonyme Hinweis eines offenbar Einheimischen, dass es auf dem Gelände Altlasten gebe, könne nach den ersten Recherchen „weitestgehend ausgeschlossen werden“, heißt es in der Abwägung zu den Stellungnahmen, die aufgrund der Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange sowie von Privatpersonen eingegangen waren.

Diskussionen gab es während der Beratung über diese Stellungnahmen auch wieder über eine als Biotop kartierte Hecke, die das geplante Baugebiet teilweise begrenzt und durchschneidet. Dietrich Bloch (SPD) forderte, die Hecke solle erhalten bleiben, die untere Naturschutzbehörde aber kann sich offenbar mit der Beseitigung anfreunden, wenn dafür Ersatz geschaffen wird.

Die Marktgemeinde Neunkirchen befürchtet, dass das neue Baugebiet wegen der einzuhaltenden Abstandsflächen „faktisch einen Ausschluss der ehemaligen Windkraft-Vorrangfläche Ebersbach West“ bedeutet. Die Bauamtschefin der VG Uttenreuth, Andrea Steinlein, meinte dazu: „Die müssen Rücksicht auf uns nehmen“.

Angst vor zu großen Lichtimmissionen hat die Astronomische Arbeitsgemeinschaft in der Siemens Freizeitgemeinschaft, die in unmittelbarer Nähe des geplanten Wohngebiets ihre Sternwarte betreibt. Beim Bebauungsplanverfahren soll auf deren Interessen Rücksicht genommen werden.

„Erhebliche Bedenken“

Auch die Flugsportvereinigung Erlangen ist von dem Baugebiet betroffen, weil ihr Modellflugplatz nur etwa 700 Meter nordöstlich liegt. Das Luftamt Nordbayern will darum in die Planung eingebunden werden. Zudem haben die Modellflieger „erhebliche Bedenken“ angemeldet.

Sie sehen „die gesetzlichen Vorgaben und Grundsätze als nicht eingehalten an“ und weisen darauf hin, dass ihr Gelände immerhin schon seit 50 Jahren luftrechtlich genehmigt ist. Die Planer wollen sich bei der Erstellung des Bebauungsplanes überlegen, wie sie die konkurrierenden Interessen von Gemeinde und Flugsportvereinigung in Einklang bringen kann.

Ansonsten hat der Gemeinderat festgestellt, dass viele der eingegangenen Stellungnahmen eher Verständnisfragen sind oder erst für den Bebauungsplan relevant werden. darum ist davon auszugehen, dass der Flächennutzungsplan nun nach seiner dritten Änderung gültig wird und der Bebauungsplan für das Gebiet an der Ebersbacher Straße aufgestellt werden kann.

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