Maulkorb für beißende Hunde im Erlanger Umland

ERLANGEN-LAND - Eine 77-jährige Frau wollte einen Gasthof zum Mittagessen betreten und hatte ihren kleinen Hund angeleint dabei. Im Windfang des Gasthauses im Oberland stürzten sich die zwei frei laufenden Hunde des Wirts auf den kleinen Hund und bissen ihn vor den Augen der Frau tot.

Der Gastwirt reagierte betroffen und sehr überrascht ob des Vorfalls, betonte, dass dies noch nie passiert sei "und bot meiner Mutter sofort Geld an oder die Kostenübernahme für einen neuen Hund", empört sich der Sohn der 77-Jährigen über das unsensible Verhalten angesichts der für seine Mutter schockierenden Attacke.

Ähnliche Vorfälle?

Als er mit dem Bürgermeister der Gemeinde telefoniert habe, habe ihm dieser mitgeteilt, dass es sehr wohl schon einige ähnliche Vorfälle mit den aggressiven Hunden gab, die bei seiner Gemeinde gemeldet wurden. Da bisher aber kein anderes Tier, wie nun, getötet worden war, konnte die Gemeinde bisher nicht tätig werden.

"Meine Mutter ist jetzt 77 Jahre alt, der Hund war nach dem Tode meines Vaters ihr ein und alles." Sie verbrachte 24 Stunden am Tag mit dem Tier, ließ es niemals alleine und genoss die wechselseitige Zuneigung zu ihrer "Chicca". Seine Mutter sei seit dem Vorfall nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihr Hund bleibe für sie unersetzbar, betont der Sohn, der nach eigenem Bekunden eine Strafanzeige gegen den Hundehalter gestellt hat.

Die Polizei war vor Ort. Rein juristisch, so Ludwig Weinkam, stellvertretender Leiter der Inspektion Erlangen-Land, liege ein Fall von fahrlässiger Sachbeschädigung vor, wie tragisch das auch immer für die Dame sei. Gleichzeitig habe die Polizei Meldung an das Ordnungsamt der Gemeinde gemacht.

Zum Gespräch gebeten

Auf Nachfragen der Erlanger Nachrichten, erklärte der zuständige Bürgermeister, er habe im Landratsamt um Beistand gebeten.

Nach Rücksprache mit der Kreisbehörde habe der Gastwirt nun ein förmliches Schreiben erhalten, in dem für die beiden Hunde sowohl Maulkorb- als auch Anleinpflicht angeordnet wird. Überdies habe man den Gastwirt zum persönlichen Gespräch gebeten.

Der Sohn der betroffenen Frau werde eine Kopie des Schreibens erhalten, versprach der Bürgermeister.