Meinung zum Geschichtenerfinder gegen die StUB

23.2.2016, 12:18 Uhr
Meinung zum Geschichtenerfinder gegen die StUB

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Eine bemerkenswerte Aussage auch deshalb, weil Wilhelm Krieger auch gegen die „teure“ StUB ist, weil es „billigere“ Alternativen durch den Bus gebe. Am Schluss des EN-Forums hat sich Wilhelm Krieger also selbst entlarvt. Der ehemalige Bauingenieur will billigend den befürchteten Verkehrskollaps in Kauf nehmen. Dafür tut er alles. Sogar Geschichten erfinden. Beim EN-Forum hat Wilhelm Krieger allen Ernstes behauptet, Herzogenaurach werde die StUB-Strecke von vier Kilometern auf einen Kilometer reduzieren.

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German Hacker, Bürgermeister von Herzogenaurach, der auch unter den Zuhörern im E-Werk war, hatte sich kurz überlegt, mehr zu dieser erfundenen Geschichte zu sagen. Weil es ein Erlanger Forum war, hielt sich der SPD-Politiker zurück und sagte nur einen Satz ins Mikrofon: „Es ist falsch“. Doch Wilhelm Krieger weiß, dass eine erfundene Geschichte nur dann geglaubt wird, wenn man sie oft genug wiederholt, und legte nach. In einer E-Mail an die Redaktion schrieb er wörtlich: „Und Herr Hacker hat schamlos gelogen, was ihm hoffentlich die Bürger von Herzogenaurach vor die Füße schmeißen“ (die EN berichteten).

Herr Hacker will jetzt Herrn Krieger als Geschichtenerfinder enttarnen: „Die Behauptung von Herrn Krieger bei der (EN)-Podiumsdiskussion, die Strecke der StUB solle auf Herzogenauracher Grund auf einen Kilometer reduziert werden und auf der Herzo Base enden, ist und bleibt falsch. Meine an dem Abend getroffene Aussage ist richtig. Es grenzt schon an Absurdität, dass Herr Krieger hier das Gegenteil behauptet.“

German Hacker weiter: „Es passt allerdings auch wiederum in die Reihe der an dem Abend von ihm getroffenen anderen Aussagen. Offenbar ist Herr Krieger über die verkehrliche Gesamtsituation des ÖPNV und die geprüften Planungsansätze der StUB nicht im Bilde. Auch seine Aussagen, dass er das von den bisherigen StUB-Gegnern ins Spiel gebrachte BRT-System gar nicht wolle und eigentlich nur Diesel- durch Elektrobusse ersetzen wolle, haben ja sichtlich sogar seine scheinbaren Mitstreiter schaudern lassen“.

Weiter: „Die StUB-Strecke vom Bahnhof Erlangen über Büchenbach verläuft auf Stadtgebiet Herzogenaurach weiter über den Süden des Ortsteils Haundorf, durch das Gebiet Herzo Base, erschließt hier die adidas AG und ein großes Wohngebiet, dann weiter in Richtung Zentrum am Hauptsitz der Puma SE vorbei, um dann durch dicht besiedelte Wohngebiete im Bereich der Firma Schaeffler oder dem Zentrum Herzogenaurachs zu enden. Dies ist Beschlusslage im Stadtrat und – ganz entscheidend – Basis der Nutzen-Kosten-Rechnung, die zum volkswirtschaftlich stabilen und aktuell im November 2015 mit aktualisierten Baukosten geprüften Faktor von 1,10 führt.“

Wilhelm Krieger scheint zu wissen, dass er beim Faktencheck kaum eine Chance hat. Umso mehr versucht er, Unruhe und vage Ängste zu schüren: Stadtteile in Erlangen würden abgehängt, die Kosten seien nicht überschaubar. Armes Sieglitzhof, armes Hüttendorf, in Zukunft müsst ihr wieder mit Pferdekutschen in die Erlanger Innenstadt fahren, weil ihr keine StUB bekommt. Auch müsst ihr in Zukunft jeden Monat bis zum Jahr 2530 zwangsweise 200 Euro an die Stadtkasse bezahlen, weil die StUB-Befürworter nicht rechnen können und die Bürgerinnen und Bürger für die StUB-Schulden aufkommen müssen.

Der Erlanger Oberbürgermeister, der Nürnberger Oberbürgermeister und der Bürgermeister von Herzogenaurach haben übrigens einen Vertrag miteinander geschlossen, der jeder dieser Kommunen den Ausstieg aus der StUB ermöglicht, falls die Kosten für den Bau der Straßenbahn explodieren sollten. Um überhaupt die Kosten und den genauen Verlauf der StUB herauszufinden, müsste aber ein Zweckverband gegründet werden. Dieser Zweckverband soll sich um all das kümmern.

Wilhelm Krieger will StUB und Zweckverband verhindern. Darauf kann die Antwort nur ein „Nein“ sein.

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