Meisterhafte Rettungsschwimmer in Erlanger Bädern

30.6.2016, 06:00 Uhr
Meisterhafte Rettungsschwimmer in Erlanger Bädern

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Die Erlanger Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat hauptsächlich die Schwimmausbildung von Kindern und Erwachsenen sowie den Wasserrettungsdienst im Blick. Im benachbarten Herzogenaurach wird Rettungsschwimmen dagegen als Sport betrieben, wobei – ähnlich wie dem in Erlangen populäreren „normalen“ Schwimmen – jährlich Landes- und Bundesmeisterschaften stattfinden.

Die Disziplinen sind dabei den Aufgaben von Rettungsschwimmern nachempfunden, so dass die Sportler nicht nur möglichst schnell Strecken zwischen 50 und 200 Meter zu bewältigen haben, sondern dabei auch noch „Opfer“, eine knapp 60 Kilogramm schwere Puppe, retten müssen. Dazu kommen verschiedene Wettkämpfe mit Flossen und Gurtrettern.

Dem deutlichen Sieg in der Mannschaftswertung vor den Ortsverbänden Kronach und Schonungen der DLRG Herzogenaurach steuerten Daniela Karst (22) und Christian Ziebuhr (23) knapp die Hälfte aller Punkte bei.

Ziebuhr, der zu Schulzeiten Rettungsschwimmen an der Sportschule in Magdeburg betrieb, konnte nach vier Einzeldisziplinen denkbar knapp seinen Vorjahrestitel in der offenen Mehrkampfwertung verteidigen. Bei den Mannschaftswettkämpfen führte er sein Team ebenfalls zum Bayerischen Meistertitel. Die Männerstaffel präsentierte sich dabei so stark, dass sie im September bei den Vereins-Weltmeisterschaften in den Niederlanden teilnehmen werden.

Ebenfalls auf dem Podest landete er zusammen mit Daniela Karst in der Disziplin Line Throw, bei der ein Verunglückter mit Hilfe eines Seils an Land gezogen werden muss. Für Karst war das aber bei weitem nicht die einzige Platzierung. Bei jedem ihrer vier Einzelstarts konnte sie ungeschlagen aus dem Wasser steigen und sich somit souverän den Gesamtsieg bei den Damen sichern.

Für Aufsehen sorgte sie mit ihren Zeiten: über 200 Meter Hindernisschwimmen (2:19,03 Min.) und 100 Meter kombiniertes Schwimmen (einer Disziplin, bei der während des Wettkampfes rund 20 Meter getaucht werden und anschließend eine Puppe 30 Meter geschleppt werden muss; 1:17,82 Min.) unterbot sie die bisherigen bayerischen Rekorde um jeweils über fünf Sekunden.

Einen weiteren Titel konnte sie sich über 200 Meter Superlifesaver, einer technisch sehr anspruchsvollen Disziplin, sichern.

Mit diesen Leistungen konnte sie sich als einzige Bayerische Schwimmerin für den B-Bundeskader der DLRG qualifizieren, so dass sie in der kommenden Saison für die Nationalmannschaft startberechtigt ist.

Nun geht es für Karst aber mit der Vorbereitung für das „normale“ Schwimmen weiter. Ende Juli wird sie die Uni Erlangen in Rijeka bei den European Universities Games vertreten – bevor dann die Sommerferien starten und die beiden Rettungsschwimmer das Schwimmbecken auch wieder von außen betrachten.

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