Metaller machen in Erlangen mobil

11.1.2018, 18:00 Uhr
Metaller machen in Erlangen mobil

© Harald Sippel

Rote Käppis und Luftballons, Transparente, reichlich Info-Stände und kostenlose Kartoffel- oder Erbsensuppe prägten das bunte Drumherum an der Frauenauracher Straße 80. Dort versammelten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Siemens-Bereichen sowie von Schaeffler aus Herzogenaurach. Mit ihrem Kommen unterstützten sie einmal mehr die Forderungen der Metaller in der laufenden Tarifrunde. Und die gestaltet sich für die Gewerkschaftler momentan noch als harte Nuss. "Wir müssen jetzt richtig Druck machen, damit die Arbeitgeber aus ihren Gräben kommen", meinte Resch, die die aktuellen Forderungen der IG Metall als "gerecht und zeitgemäß" sieht.

Bekanntlich sollen Beschäftigte ihre wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren reduzieren und danach wieder auf ihre ursprüngliche Arbeitszeit zurückkehren können. Das ist derzeit so gar nicht im Sinne der Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie. "Die Arbeitgeber wollen alleine über die Arbeitszeit bestimmen", kristisierte Resch. "Aber jetzt sind wir dran." Denn: "Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein."

Und damit die Verkürzung der Arbeitszeit nicht vom Geldbeutel abhängt, fordert die IG Metall einen Entgeltzuschuss, der unabhängig vom persönlichen Einkommen für alle besonders Belasteten, zum Beispiel Schichtarbeiter oder Pflege in der Familie, gleich hoch sein soll.

Überdies fordert die IG Metall eine Erhöhung von Lohn und Ausbildungsvergütung um sechs Prozent. "Das muss drin sein, das haben wir uns erarbeitet", so Resch, die den Arbeitgeber in diesem Punkt eine "bemerkenswerte Sturheit" bescheinigt — vor allem mit Blick auf die Dividende, die gleich um elf Prozent gestiegen sei.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber wird dagegen als eine Provokation gesehen. Sie bieten zwei Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 200 Euro. Zur Arbeitszeit gibt es keinerlei Angebot. "So lassen wir uns in diesen wirtschaftlichen Zeiten nicht abspeisen", meinte Barbara Resch.

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