MGMT und Whiskey Foundation beim Puls-Festival in Erlangen

4.12.2018, 13:49 Uhr
Präsentierten Blues-Rock der intensivsten Art: Die Münchner Mannen der Whiskey Foundation.

© Fotos: Windhorst Präsentierten Blues-Rock der intensivsten Art: Die Münchner Mannen der Whiskey Foundation.

Fast ist man geneigt zu sagen, dass das wiederum mit dem Bayerischen Rundfunk organisierte Festival von den Füßen auf den Kopf gestellt wurde – der Höhepunkt kam gleich zu Beginn: Die Bluesrocker der "Whiskey Foundation" legten gleich ein solch hartes Brett vor, dass der E-Werk-Saal bereits nach zwanzig Minuten kochte. Instrumentaltechnisch auf einer absoluten Höhe, hauten die fünf Münchner Mannen Blues-Rock der intensivsten, energetischsten Art raus, dass es eine wahre Freude war. Keine Kompromisse, keine Note zuviel.

In Sachen nach vorn drängende Power standen da die drei Mädels von "Dream Wife" den Herren in nichts nach: Die isländische Sängerin Rakel röhrte sich die Seele aus dem Leib, an den Instrumenten begleitet von ihren beiden britischen Kolleginnen Bella und Alice. Harter, lauter Indie-Rock, echter Stress-Test für die Lauscher.

Und noch ’ne Front-Frau: "Ilgen-Nur" aus Hamburg macht’s ein paar Töne leiser, ein bisschen gechillter, aber nichtsdestotrotz genauso intensiv. Fast ein wenig melancholisch und ganz auf feine Melodien ausgerichtet.

Aber es geht ja auch alles anders: Die Dänen von "When Saints Go Machine" intonieren so eine Art Electropop, mit allerlei Flirrer-Kram aus dem Synthesizer. Klar, tanz- und hüpfbar, und bestimmt ganz klar live besser als auf Tonträger.

Nie darf ein Hype fehlen: Die in allen Kanälen gepushten "Leoniden" aus Kiel sind bei ziemlich jungen Menschen sowas von angesagt, das glaubt man gar nicht. Mit ihrem Gemisch aus Indie und Punk gerieren sie sich so, als hätte das vor ihnen noch nie jemand gespielt. Denkste. Aber sie machen sowas von auf Stimmung, dass Crowdsurfing leistungsmäßig stattfindet. Hype? Hype!

Mal noch schnell an den Reglern gedreht, und ab geht’s: Matthew Dear macht Tech House und elektronische Popmusik, aber alle Vorbehalte gegen diesen Frankenstein-Sound verstummen ob der Songs und der Performance des New Yorkers. Kraftvoll ist das, heftig, stetig nach vorne treibend, Mitternachts-Party-Musik.

Apropos New York: Die US-Amerikaner "MGMT" definieren ihren Psychedelic Rock genau so, wie es sich gehört – nämlich psychedelisch und rockig. Eine immense Sound-Welle baut sich im Saal auf und lässt die Wände erzittern, weitere Bilder auf www.nordbayern.de/erlangen

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