Michael Jackson und der Schrei nach Liebe

16.1.2018, 18:30 Uhr
Michael Jackson und der Schrei nach Liebe

© Foto: Dominik Gerling

Das Nürnberger Quartett – bestehend aus Jamila Musayeva (Violine), Max Eisinger (Violine), Lukas Kroczek (Cello) und Eugen Hubert (Bratsche) – startet poppig aktuell mit seiner (eingeklatschten) Version von Ed Sheerans "Shape of You". Es folgt der Pop-Klassiker "Beat It" von Michael Jackson. Die Violine imitiert dessen Stimme, für den Beat sorgt das Klopfen auf den Klangkörper. Bereits hier treten Einfallsreichtum, musikalische Klasse sowie Spielfreude des Quartetts zutage.

Das Feuerbach Quartett ist international – Eisinger ist Münchner, Musayeva stammt aus Aserbaidschan, Hubert aus Russland und Kroczek aus Polen. Max Eisinger erklärt den Tournamen "Bombax!" – das bedeutet "Verflixt und zugenäht!" auf Latein. Denn: Nach einem Sturz auf der Bühne spielte Eisinger einst ein klassisches Konzert teilentblößt mit zerrissener Hose. Das damalige Publikum lachte fortwährend. Das Publikum in Röttenbach lacht auch über die Geschichte und erfreut sich danach an dem neuen Stück "Bombax Suite": Drei Stücke in einem, darunter die Titelmelodie der TV-Serie "Game of Thrones". Ein Wechselspiel von lauten und leisen Tönen, unterbrochen von Stille. Streichinstrumente werden zu Zupfinstrumenten. "Don’t Stop Me Now" von "Queen" folgt. Zunächst vom Quartett eingesummt und dann a-cappella begleitet, entsteht eine angenehm neue, fröhliche Version des Titels.

Es wird thematisch ernster. Mit dem Titel "Schrei nach Liebe" von den "Ärzten" wollen die Musiker ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Der Refrain wird mit dem Publikum eingeübt ("Ohoho A . . . . loch"). Das Ende des Liedes wird wie im Original gepfiffen. Vor der Pause hauchen die "Feuerbacher" mit Gesang einem im Radio sehr häufig gespielten Song neues Leben ein: "Get Lucky" von "Daft Punk".

 

Der zweite Teil des Konzerts startet mit einem Cellosolo, wobei Kroczek das Cello wie eine Gitarre hält und zupft. Mit dem Intro von "Bonanza" beginnt das variantenreiche "Knights of Cydonia" (Muse), das vom Quartett mit Pferdewiehern und einer Ukulele untermalt wird. Der allererste (Bond-)Song des Quartetts, das epische "Skyfall" von Adele, darf nicht fehlen. Für "Hey Jude" von den "Beatles" spannt Eisinger wieder das Publikum ein, welches nur allzu gern lautstark den eingängigen Refrain mitsingt.

Mit der gefühl- und kraftvollen Rockballade "Stairway to Heaven" von "Led Zeppelin" erreicht das Konzert im vollen Franziskushaus den vorläufigen Höhepunkt. Unter großem Applaus spendiert das Quartett zwei Zugaben:

Das schnelle, teils wilde "Hysteria" von Muse und den Evergreen "Eye of the Tiger". Und die zwei Stunden vergingen wie im Flug.

Nächstes Konzert des Feuerbach Quartetts: Freitag, 19. Januar, ab 19.30 Uhr in der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt a.d. Aisch

www.feuerbachquartett.de

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