Mietmarkt: Nur München ist teurer als Erlangen

17.10.2013, 15:27 Uhr
Mietmarkt: Nur München ist teurer als Erlangen

© Bernd Böhner

Die Erlanger Einwoh­ner zahlen im Durch­schnitt satte 25 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Damit ist Erlan­gen die zweitteuerste Großstadt in Bayern — nur München ist mit 14,40 Euro pro Quadrat­meter der Spitzenreiter in Sachen Mietpreise.

Im ersten Halbjahr die­sen Jahres lagen die Woh­nungsmieten in der Huge­nottenstadt bei 10,10 Euro pro Quadratmeter. Aber wieso sind gerade in Erlangen die Miet­preise so stark angestie­gen?

Mehr Singles

Die Antwort liegt wohl irgendwo zwischen wach­sender Bevölkerung und begrenztem Wohnungs­angebot. Vor allem kom­men immer mehr junge Menschen nach Erlan­gen — sei es Studiums- oder Arbeits­bedingt. Hinzu kommen vermehrte Single-Haushalte, die teurer sind als Mehrpersonen-Haushalte. Ein Zusam­menspiel vieler Faktoren führt also zu diesen stetig ansteigenden Mieten.

Jedoch steht Erlangen mit diesem enormen Mietwachstum nicht alleine da. In fast allen bayerischen Großstäd­ten sind die Mieten seit 2008 stark angestiegen. Auch in Erlangens Nach­barstädten macht sich der Aufwärts­trend in den Portemonnaies der Mie­ter spürbar — in Nürnberg sind die Mieten auf durchschnittlich 8,30 Euro und in Fürth auf acht Euro pro Qua­dratmeter angestiegen. Die Bewohner der Stadt Fürth müssen nun 16 Pro­zent mehr blechen als noch vor Jah­ren. In Nürnberg sind die Mieten im gleichen Zeitraum um elf Prozent angestiegen.

Kaufpreis steigt

Für den Mietpreisvergleich wurden die Nettokaltmieten der acht größten Städte Bayerns untersucht. Dafür ver­glich der Online-Immobilienmarkt immowelt.de 42000 Angebote auf sei­nem Online-Portal — jeweils die Miet­preise des ersten Halbjahres der Jahre 2008 und 2013.

Wer sich jetzt aber überlegt, doch lieber in den Kauf eines Eigenheims zu investieren, sollte sich das gut über­legen — auch hier steigen die Kauf­preise. Das IVD-Marktforschungsin­stitut hat den aktuellen Report „Nürn­berg- Erlangen-Fürth 2012/2013“ vor­gelegt. „Die Nachfrage auf dem mittel­fränkischen Immobilienmarkt ist wegen der anhaltenden Finanz- und Schuldenkrise ungebrochen hoch“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstitut. „Die allge­meine Verunsicherung und das anhal­tend niedrige Zinsniveau begünstigen diese Entwicklung.“

In Erlangen notierten alle angebote­nen Immobilien steigende Preise, die deutlich über den Anstiegen in Nürn­berg und Fürth liegen. Vergleicht man die Kaufpreisentwicklung der vergan­gene zehn Jahre in Erlangen mit der Entwicklung in Nürnberg und Fürth, haben die Kaufpreise in diesem Zeit­raum in Erlangen am stärksten zuge­nommen und sind um mehr als 20 Pro­zent angestiegen.

Mit einem Absinken der Kauf- und Mietpreise am Immobilienmarkt ist aber vorerst nicht zu rechnen, erwar­ten Experten.

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