Militärmusiker in Erlangen

24.7.2017, 18:00 Uhr
Militärmusiker in Erlangen

© Horst Linke

In diesem Jahr haben Werner Rudolph und seine Assistentin Eva Schnurrbusch-Bauer ein quasi runderneuertes Orchester nach Erlangen gebeten: Der neue Leiter der Big Band, Oberstleutnant Timor Oliver Chadik studierte an der Musikhochschule Würzburg, schloss sein Diplom im Jahr 2000 und die anschließende Meisterklasse im Jahr 2002 mit Auszeichnung ab.

Nach "Lehr- und Wanderjahren" in unterschiedlichsten (klassischen) Formationen verbindet den Preisträger beim Internationalen Dirigentenwettbewerb des WMC in Kerkrade eine enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Bläserphilharmonie, er ist regelmäßiger Gastdirigent beim Rundfunk Blasorchester Leipzig, musikalischer Leiter des renommierten Orchesterverein Hilgen und ständiger Dirigent der Jungen Bläserphilharmonie NRW.

Einen Wechsel gibt es auch bei den Gesangssolistinnen, nachdem die aus Sambia stammende Sängerin Bwalja das Fach gewechselt hat. Seit mehr als 25 Jahren steht beispielsweise die "Neue", die Sängerin Susan Albers, auf den Bühnen dieser Welt. Dabei wirkt sie frisch, ausgelassen und mit ihrer unbändigen Spiel-, und Musizierfreude so, als wäre jeder Auftritt der Moment ihres Lebens. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Gesang.

Mit acht Jahren kam das Klavier hinzu und seither begleitet Albers auch immer wieder ihre sagenhafte und unverwechselbare Stimme mit Gänsehaut-Feeling selbst am Piano.

Und neben ihr Jemma Endersby, die seit Januar 2017 nun auch mit der Big Band der Bundeswehr arbeitet. Die musikalische Bandbreite der gebürtigen Britin ist gewaltig, ihre Stimme, ihr Auftreten und ihre Präsenz ziehen sich wie ein roter Faden durch jeden ihrer Songs. Mit etlichen Jahren Bühnenerfahrung an der Seite der ganz Großen, erfüllte sich Jemma Endersby nun den Wunsch, mit einer ganz großen Formation, der Big Band der Bundeswehr und damit einem der renommiertesten Show- und Unterhaltungsorchester in Europa musikalisches Neuland zu betreten.

Wie alles anfing? Mit der Bundeswehr Big Band, die in Erlangen zum zehnten Mal auftritt (davon neun Mal auf dem Schlossplatz), gastiert in der Tat ein Orchester, dass nichts Militärisch-Martialisches an sich hat. Muss es bei der Bundeswehr immer nur Marschmusik geben, fragte sich 1970 der damalige Bundesverteidigungsminister und passionierte Musikfreund Helmut Schmidt. Er stellte sich moderne Töne in einer modernen Armee vor – und Günter Noris, der schon nach Nürnberg klingt und in Fachkreisen als Geheimtipp bekannt war, erhielt den Auftrag, das neue "Schauorchester der Bundeswehr" aufzustellen und zu leiten.

Seinen Auftrag erfüllten er (und seine zahllosen Nachfolger) exakt: Die Stimmungslage und den Geschmack einer breiten Öffentlichkeit zu treffen. In Erlangen ist ihnen das stets gelungen.

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