Mit dem Klein-Bus in die nördliche Erlanger Altstadt

1.2.2019, 06:00 Uhr
Mit dem Klein-Bus in die nördliche Erlanger Altstadt

© Julian Stratenschulte/dpa

Das Problem ist hinlänglich bekannt: Rund 60 000 Pendler strömen täglich in die Stadt. Die Straßen sind dicht, Parkplätze Mangelware. Mit einem neuen "Verkehrskonzept" möchte man den Durchgangsverkehr drastisch reduzieren, überhaupt den bisherigen Verkehr soweit wie möglich von der Innenstadt fernhalten. Bei all diesen Überlegungen haben die Stadtoberen festgestellt, dass die Verbindung vom Großparkplatz in die nördliche Innenstadt und hin zum Uniklinikum am Maximiliansplatz nicht besonders toll ist. Das muss anders werden. Eine "City-Buslinie" soll’s richten.

Arbeitnehmer und Besucher, die ihr Fahrzeug auf dem Großparkplatz abstellen, um sich dann auf den Weg in die nördliche Innenstadt zu machen, haben ein Problem. Denn es gibt derzeit keine direkte Busverbindung dorthin, obschon in dieser Ecke eine "hohe Arbeitsplatzdichte" herrscht. Aber eine solche Direktverbindung über die Achse Thalermühlstraße – Martinsbühler Straße ist aufgrund der Gegebenheiten für die Standardbusse "derzeit nicht realisierbar", wie es im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß. Und diese Verbindung für den normalen Linienverkehr auf die Reihe zu bekommen, erfordert einen "langfristigen Planungsprozess". Da geht schon einige Zeit ins Land.

Allerdings scheint eine kurzfristige Lösung möglich. Anvisiert und favorisiert wird deshalb eine Verbindung vom Großparkplatz durch die Unterführung Münchener Straße und Fuchsengarten. Dabei sollen Elektro-Kleinbusse eingesetzt werden. Letzte Details stehen noch nicht fest. Nur soviel: Die Altstadt und die Unikliniken sollen dieserart besser miteinander verbunden werden. Und am Zollhausplatz würden sich zudem Umsteigemöglichkeiten vom und in den Stadtosten ergeben. Mögliche Linienvarianten liegen bereits vor. Endgültig fest steht aber noch nichts.

Gespräch mit Stadtwerken

Zu all dem gibt es Überlegungen, ein Kombi-Ticket einzuführen. Damit böte sich den Parkenden die Möglichkeit, für einen "geringen Aufpreis" zum Parkticket jene City-Bus-Linie zu nutzen, um bequem in die Innenstadt zu gelangen. Das Ganze würde wiederum zur gewollten Entlastung des Kfz-Verkehrs beitragen.

Man wird reden. Gemeinsam mit den Erlanger Stadtwerken soll der Einsatz von Elektro-Kleinbussen geprüft werden. Um die positiven Effekte der City-Linie kurzfristig zu erreichen, soll als Zwischenlösung daher auch über den Einsatz von Erdgas- oder Dieselbussen nachgedacht werden. Das Förderungsverfahren wie auch die Lieferung von Elektro-Kleinbussen samt der nötigen Lade-Infrastruktur kann sich nach derzeitigem Stand der Dinge allerdings bis zu vier Jahren hinziehen. Parallel wird die Umbenennung der Bushaltestelle "Maximiliansplatz" in "Universitätsklinikum" angepeilt, um diese zentrale Einrichtung in der Innenstadt besser auffindbar zu machen.

Die Idee einer "City-Linie" als Teil des neuen "Verkehrskonzept Innenstadt" ist nicht ganz neu.

Bessere Erschließung

Bereits im Sommer 2017 hat das Aktionsbündnis "Verkehrskonzept Erlangen" eine solche "City-Linie" für eine bessere Erschließung der Altstadt angeregt und in einem Schreiben an alle Fraktionen, an die Verwaltung, den Stadtwerken und nicht zuletzt den Unikliniken bündig dargestellt, warum eine solche zusätzliche "City-Linie" durchaus sinnvoll wäre. Ihre Vorschläge sind nun weitgehend in die aktuellen Überlegungen eingeflossen.

Und die Ausschussrunde hat das ganze City-Linie-Vorhaben mit großer Mehrheit und wohlwollend zur Kenntnis genommen.

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