Mit Hupfla-Aktionsbündnis zum künftigen Gedenkort

26.3.2019, 14:30 Uhr
Mit Hupfla-Aktionsbündnis zum künftigen Gedenkort

© Foto: Harald Sippel

Doch nun war am Tag zuvor bekanntgegeben worden, dass der Beirat dafür den östlichen Teil des "Hupfla"-Gebäudes empfiehlt. Der Großteil hingegen soll sukzessive abgerissen werden.

Treffpunkt war neben der Herz-Jesu-Kirche an der Neuen Straße. Und die Situation war bereits eine ganz andere, als man bei der Einladung angenommen hatte. Da war noch offen gewesen, ob der Beirat sich für einen Gedenkort in dem letzten erhaltenen Patientengebäude der "Hupfla" aussprechen wird. Das ist nun klar. Aber klar ist auch, dass trotzdem der größte Teil des denkmalgeschützten Gebäudes sukzessive abgerissen werden soll. Der Teilabbruch der knappen Hälfte ist bereits genehmigt, die Max-Planck-Gesellschaft will das "Hupfla"-Gebäude am westlichen Ende überbauen.


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"Wir haben die Macht des Faktischen übergestülpt bekommen", erklärte Pfarrer Johannes Mann, einer der Sprecher des Bündnisses. Über 2200 Bürgerinnen und Bürgern haben mittlerweile ihre Unterschrift für den Erhalt der "Hupfla" und die Schaffung eines Gedenkortes abgegeben. Die Entscheidung des Beirats wurde den beiden Sprechern des Aktionsbündnisses, Johannes Mann und Werner Lutz, kurz nach einer Pressekonferenz vom Oberbürgermeister mitgeteilt. Die Enttäuschung über den Beschluss war bei dem Spaziergang noch präsent, wie man damit umgehen will, wird das Aktionsbündnis bei seiner Sitzung am heutigen Dienstag besprechen. In jedem Fall ist dem Aktionsbündnis daran gelegen, sich beim Gedenken für die "Euthanasie"-Opfer einzubringen.

Der Spaziergang führte zunächst zu dem Gedenkstein, der vor der Direktorenvilla — von der Straße aus hinter einer Hecke gut verborgen — aufgestellt ist. Danach zu dem stattlichen "Hupfla"-Kopfbau. Da wunderte sich mancher, dass der Freistaat als Eigentümer "so mit dem Denkmalschutz umspringt". Es sei "unglaublich, wie der Abriss hier durchgeboxt wird", sagte eine Frau. 165 Meter lang ist das Gebäude, es hat eine Nutzfläche von 6000 Quadratmetern. Für den künftigen Gedenkort erhalten werden sollen 13 Meter, also gut 500 Quadratmeter Nutzfläche.

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