Mittelfränkisches Kinderfilmfestival in Erlangen

7.12.2017, 15:00 Uhr
Film ab!: Selbst mit kleinsten Utensilien lassen sich, Bild für Bild aufgenommen, unterhaltsame Geschichten erzählen.

© Fotos: Hubert Bösl Film ab!: Selbst mit kleinsten Utensilien lassen sich, Bild für Bild aufgenommen, unterhaltsame Geschichten erzählen.

"Wau! Wau!" Tatsächlich, es funktioniert: Auf ein Zeichen der Tiertrainerin hin bellt der Hund. Er legt sich auch hin oder steht auf, je nachdem, was ihm gestisch von seinem "Frauchen" angezeigt wird. Das können viele Hunde? Aber nicht, wenn bei den Kommandos kein Laut fallen darf. Dieser Hund reagiert auf lautlose Zeichen. Muss er auch, denn er ist ein "Film-Hund", der "auf Sicht" agiert, wenn ihm seine Trainerin während der Dreharbeiten von außerhalb des Kameraauges das Verhalten "vorgibt". Was es nicht alles gibt beim Film!

Erstmals war eine Tier-Trainerin beim Mittelfränkischen Kiderfilmfestival dabei. Und die Kinder, die sich im Tanzwerk des E-Werks versammelt hatten, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Apropos staunen: Einen solchen Zulauf wie in diesem Jahr hatte das Festival, das noch bis einschließlich Freitag dauert, noch nie: Grundschulklassen aus Buch, Emskirchen oder Sack strömen momentan jeden Morgen ins Kulturzentrum an der Fuchsenwiese, um ihre Produktionen und die anderer zu sehen. Über 1200 Kinder in mehreren Vorstellungsblöcken – weshalb auch im öffentlichen Block am Freitagnachmittag "nichts mehr geht".

Veranstalter sind zum 13. Mal der Stadtjugendring Erlangen, der Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt und die Medienfachberatung für den Bezirk Mittelfranken in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum E-Werk und dem Medienzentrum "Parabol". Finanzielle Unterstützer des Festivals sind die Sparkasse Erlangen, Siemens, der Bezirk Mittelfranken, die Stadt Erlangen, der Landkreis Erlangen-Höchstadt, Franken Fernsehen und die Mauss-Daeschler-Stiftung. Zwar gab es in diesem Jahr kaum Klassenprojekte, dafür waren viele junge Filmemacher hauptsächlich in den Schulferien im Rahmen von Projekten der Jugendarbeit der diversen "Ringe" am Inszenieren. Kaum überraschend: Die Schüler (bis zum zwölften Lebensjahr) wissen zwar wenig über Dramaturgie, aber viel über Technik. Der Umgang mit Tablets, Handys oder der Schnitt-App geht dieser Generation locker von den Fingern.

Als "gelebte Medienpädagogik" wollen die die Kinder anleitenden Erwachsenen die Unternehmung verstanden wissen. Da wurde 2017 etliches YouTube-Ähnliches fabriziert, stets aktuell sind aber immer noch ironisch gebrochene Krimi-Stoffe mit vielen Verfolgungsmomenten.

Und jetzt sind also die jungen Filmemacher im E-Werk zusammengekommen, um sich gegenseitig ihre (Kurz-)Werke zu präsentieren. Um dann gleich wieder selbst tätig zu werden: In Aktionen und Workshops kann hinter die Kulissen der Filmproduktion geschaut und vieles ausprobiert werden. Beispielsweise mit der Bluebox, beim Trickfilmworkshop, in einer großen Schminkaktion und beim Verfertigen eigener Autogrammkarten (nachdem man sich verkleidet hat fotografieren lassen).

Film ist Imagination. Und davon haben Kinder (noch) jede Menge.

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