Monster-Märchen im Erlanger Logenhaus

1.10.2016, 12:00 Uhr
Monster-Märchen im Erlanger Logenhaus

© privat

Ein Mann und eine Frau auf der Bühne, um ein Märchen zum Leben zu erwecken. Das klingt im ersten Moment nach Erzähltheater. „Nein. Damit hat das nichts zu tun. Wir werden eine Monster-Show bieten, bei der auch meine Vorliebe fürs Figurentheater klar erkennbar ist.“ Stefan Drückes Augen strahlen, und ihm ist die Vorfreude auf die neue Produktion anzumerken, die er zusammen mit dem „Theater Kunstdünger“ auf die Bühne bringt.

Vor allem die Fantasie seines jungen Publikums — das Stück wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen — möchte das einstige Mitglied des Erlanger Ensembles aktivieren. „Wir machen kein Kulissen-Schiebe-Theater, sondern setzen auf einige Requisiten, Musik und unsere Darstellungskraft“ Unterstützung erhält er auf der Bühne (Regie: Christiane Ahlhelm) von der Musikerin Annegret Enderle. Sie steuert Geigen-Musik und perkussive Elemente bei. Hinzu kommen vorproduzierte Sounds. Enderle ist zudem als Mitspielerin an der Seite Drückes aktiv — und sorgt auch für Effekte, die an den Soundtrack eines Films erinnern. Drücke: „Wir haben Szenen, die in der Gruft eines Schlosses spielen. Wenn sich dann verrostete Tore öffnen, werden die dazugehörigen Geräusche nochmal mehr für Gruselstimmung sorgen.“

Ausgangspunkt des Stücks ist das Grimmsche Märchen „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen.“ Darin geht es um einen jungen Mann, den eigentlich nichts und niemand aus der Ruhe bringt und der keine Angst kennt. Selbst dann nicht, wenn er die Nacht im Spukschloss verbringt. Oder etwa doch? Am Ende gilt: „Alle Gefühle sind wahr und ernst zu nehmen, und Angst ist eines davon, das man zulassen muss, dem man sich hingeben können muss, um es zu besiegen.“

Am 9. Oktober hat um 16 Uhr „Fürchten — von einem, der auszog“ Premiere. Die Produktion ist im Logenhaus (Universitätsstraße 25) zu Gast. Ein Ort, der es Drücke durchaus angetan hat. „Wir haben länger gesucht und sind dann auf diesen Saal gestoßen. Der hat schon eine hinreißende Patina.“ Um diesen dann für die Aufführungen theatertauglich zu machen, wird Technik aus dem Experimentier-Theater der Universität sorgen.

Weiter geht es mit den Aufführungen im Winter. Dann ist „Fürchten“ nochmals am 3.,4., 17. und 18. Dezember jeweils ab 16 Uhr im Logenhaus zu sehen. Zwischendurch gibt es noch einen Auftritt in der Black Box des Kulturzentrums Gasteig.

Weitere Aufführungsorte werden noch gesucht. Drücke: „Wir sind mobil und können fast überall auftreten.“

Infos und Karten-Reservierungen: stefan.druecke@yahoo.com

Keine Kommentare