Nach Großbrand: Löschschaum staut sich auf der Schwabach

7.11.2014, 08:30 Uhr
Nach Großbrand: Löschschaum staut sich auf der Schwabach

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Ein Leser verständigte die Redaktion, dass der Löschschaum wohl in die Schwabach eingeleitet worden sei, den Flusslauf munter hinuntertreibe und sich an manchen Stellen turmhoch aufhäufe. Jüngst erst habe er in der Fernsehsendung „Frontal 21“ im ZDF gesehen, dass Feuerwehren an Flughäfen Löschschäume mit perfluorierten Tensiden (PFT) verwendeten. Diese PFT werden als krebserregend eingestuft und hätten an verschiedenen orten Grundwasser und Seen „vergiftet“. Er sei in Sorge, dass auch in Eckental solche Schäume eingesetzt worden seien, befürchtet der Leser.

Seit 2011 verboten

Kreisbrandrat Matthias Rocca winkt ab. „PFT-haltige Schäume sind in der Feuerwehr seit 2011 schon verboten. Wir mussten die Vorräte bis Ende 2011 aufgebraucht haben“, erklärt er. In Eckental sei ein Mehrbereichsschaummittel der Firma „STHAMEX“zum Einsatz gekommen. Laut Firmeninformation sei dieses Mittel biologisch abbaubar.

Bei dem Feuer in der Lagerhalle hätten die Einsatzkräfte zunächst nur mit Wasser gelöscht. Als sich damit nicht der gewünschte Erfolg erzielen ließ, habe man dem Wasser 0,1 Prozent des Schaummittels beigefügt. Das mindere die Oberflächenspannung des Wassers, mit der Folge, dass das Löschgemisch besser in das Feuer eindringen könne. Als das auch noch nicht endgültig half, den Brand zu löschen, „haben wir entschieden, zwischen ein und drei Prozent des Schaummittels beizumengen“. In der Beimengung „erstickt der Schaum das Feuer“.

In die Kanalisation geleitet

Bei dem Brand sei natürlich sehr viel Löschwasser verwendet worden. Das müsse irgendwohin. „Wir haben das in die Kanalisation geleitet und die Kläranlage darüber informiert. Mehr können wir von der Feuerwehr nicht tun“, betont Matthias Rocca. Er geht davon aus, dass der Schaum, der sich danach auf der Schwabach in Richtung Regnitz bewegte, das Wasser nicht gefährde. Da müsste die Konzentration des Schaummittels deutlich höher sein, meint er.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauern unterdessen an. Ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes wurde laut Polizei inzwischen zu den Ermittlungen hinzugezogen und war am Mittwoch im Objekt. Hinsichtlich der Ursache des Brandausbruchs ergaben sich aber bislang keine neuen Erkenntnisse.

Doch dürfte gemäß Aussagen der Polizei der entstandene Schaden weitaus höher ausfallen, als die ursprünglich angenommene Summe von 500.000 Euro.

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