Nach Totalschaden: Neues Tor für die Schleuse Erlangen

29.1.2015, 14:48 Uhr
Ein neues Tor für die Schleuse: Fast eine Woche dauerte es, bis das schwer beschädigte alte Tor ersetzt wurde.

© Harald Sippel Ein neues Tor für die Schleuse: Fast eine Woche dauerte es, bis das schwer beschädigte alte Tor ersetzt wurde.

Es war ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, der verheerende Folgen hatte. In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar, also vor fast einer Woche, war ein Gütermotorschiff offenbar trotz Rotlichts in die Schleuse Erlangen eingefahren. Dem Schiff schadete das nicht viel, es ist so konzipiert, das es auch dickes Eis durchbrechen kann. Das Schleusentor hingegen war komplett hinüber.

Wie schwer der Schaden wiegt, wurde erst später sichtbar. Als Fachkräfte des Wasser- und Schifffahrtsamtes den Arbeitsraum mittels Absperrtafeln trockenlegten, offenbarte sich ein vollkommen verzogenes, nunmehr gänzlich unbrauchbares Schleusentor. Nicht nur das Tor an sich, sondern auch dessen Führungsschienen waren schwer beschädigt.

Zahlreiche Schiffe stauten sich auf dem Main-Donau-Kanal, der entstandene wirtschaftliche Schaden ist immens. "Für die Schifffahrt ist eine Schleusensperrung deshalb so gravierend, weil es keine Umleitung gibt. Die Schiffe müssen ihre Transporte auf Lkw oder Bahn umladen oder sie müssen Vertragsstrafen in Kauf nehmen", teilt Stefanie von Einem, zuständige Leiterin der Abteilung Schifffahrt, mit.

Am Donnerstag nun - also nach fast einer Woche - wurde mit schwerem Gerät das neue Tor eingesetzt. Ein großer Autokran hob das tonnenschwere, direkt vor Ort gefertigte Teil, langsam ein. Die Schrauben waren vorher noch mit einem Korrosionsschutz überzogen worden. Der starke Wind (siehe Video), der das am Kran hängende Tor ins Wanken brachte, erschwerte die Arbeiten zusätzlich. Es dauerte bis in die Abendstunden, ehe das Tor richtig in der Führung saß und erstmals fahrbereit war.

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