Nach vier Jahren ist Peter Smolka wieder in Erlangen

10.8.2017, 18:00 Uhr
Nach vier Jahren ist Peter Smolka wieder in Erlangen

© Peter Roggenthin

Mit einer herzlichen Umarmung wurde der Weltumradler Peter Smolka bei seiner Rückkehr von Susanne Lender-Cassens empfangen. Mit den Worten "Wahnsinn!" und "Das ist eine ganz enorme Leistung" kommentierte die Bürgermeisterin die erfolgreiche Fahrradtour. "Es ist einfach sensationell", fand auch der ehemalige Oberbürgermeister Erlangens, Siegfried Balleis.

Viel Applaus kam von den etwa fünfzig Freunden, Verwandten und Fahrradbegeisterten, die sich zum Empfang Smolkas am Rathausplatz versammelt hatten. Überreicht wurde ihm als Willkommensgeschenk eine handgemachte Fahrradtasche gefertigt aus alten Fahrradschläuchen und ein Korb voller heimischer Spezialitäten.

Auf die Frage, ob er sich nicht manchmal sehr allein gefühlt habe antwortete Peter Smolka "Ich hatte keine Probleme mit der Einsamkeit". Sein Zuhause sei jedoch da, wo seine Familie und Freunde seien. Im Anschluss an den Empfang wurde auf die erfolgreiche Rückkehr des Weltumradlers im ersten Stock des Rathauses mit Sekt angestoßen.

Am Gründonnerstag vor vier Jahren war der heute 56-Jährige zur bislang größten Radtour seines Lebens aufgebrochen: vier Kontinente, mehr als 50 Länder, einmal um die ganze Welt. Seinen gut bezahlten Job bei Siemens hatte der gebürtige Niedersachse für dieses Abenteuer aufgegeben.

Smolka hat in den vergangenen vier Jahren viele Extreme erlebt. "In den Anden hatte es minus 20 Grad, in Botswana plus 45." Am schwierigsten sei es für ihn aber in Mittelamerika gewesen, bei 35 Grad im Schatten und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. "Da ist mir der Schweiß tatsächlich von der Radlerhose bis in die Sandalen gelaufen." Gesundheitlich hat Smolka die Radreise trotzdem gut weggesteckt. Nur einmal musste er zum Zahnarzt. "In Thailand habe ich mir an einem Stein in einem Reisgericht einen Zahn ausgebissen." Zum Zahnarzt ging er dann aber erst in Indien.

Seine erste Etappe führte Smolka von seiner Heimat Erlangen nach Wladimir, östlich der russischen Hauptstadt Moskau. Danach ging es über Zentralasien nach China. Am Anfang wurde der Informatiker von einigen Freunden auf seiner "Tour de Friends" begleitet. "Wenn man dann plötzlich ganz alleine ist, da überkommt einen schon die Einsamkeit, die aber nach ein paar Tagen wieder vergeht."

Smolka trat für den guten Zweck in die Pedale: Paten konnten die einzelnen Etappen mit Spenden unterstützen. Rund 20 000 Euro sind mittlerweile zusammengekommen. Der Erlös geht an die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen".

Smolka hat auch die acht Partnerstädte Erlangens angesteuert und jeweils eine Grußbotschaft des ehemaligen Oberbürgermeisters Siegfried Balleis (CSU) übergeben. 

"Als er abgewählt wurde, war ich gerade in China", erinnert sich Smolka.

Kurioser Zufall: In Nicaragua traf er auf Balleis' Nachfolger Florian Janik (SPD). Erlangen hat in dem mittelamerikanischen Staat eine Partnerstadt, die Janik gerade mit einer Delegation besuchte, als auch Smolka mit dem Rad eintraf.

In Nicaraguas Hauptstadt Managua wurde der Ausdauer-Radler auf dem Weg zum Einkaufen überfallen und mit einer Machete bedroht. "Ich kam glücklicherweise mit einem blauen Flecken davon."

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