Nächtliche Großaktion: Provisorische Brücke auf A3 ist Geschichte

9.12.2018, 12:34 Uhr
Die provisorische Geh- und Radwegbrücke über wurde von einem Kran ausgehoben.

© Klaus-Dieter Schreiter Die provisorische Geh- und Radwegbrücke über wurde von einem Kran ausgehoben.

Pünktlich um 22 Uhr wurde die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Tennenlohe und Frauenaurach in beide Fahrtrichtungen gesperrt, und dann kam auch schon der 400-Tonnen-Autokran angefahren. Es dauerte fast zwei Stunden, bis er aufgestellt und mit Gegengewichten ausgerüstet war.

Derweil befestigten Arbeiter vier mächtige Haken auf der Innenseite des nördlichen Brückenteils, das von dem südlichen bereits abgetrennt worden war. Gleichzeitig wurden die Mittelleitplanken unter mächtigem Funkenregen abgeschnitten. Dann kam der große Moment: Die Spezialgurte wurden in die Haken gehängt, und langsam versuchte der Kran, das 50 Tonnen schwere Brückenteil hoch zu heben.

Holzkonstruktion war nur gemietet

Das gelang zunächst aber nicht, weil es offenbar noch Verbindungen zu dem zweiten Brückenteil gab. Nach einer weiteren halben Stunde war aber auch das Problem gelöst, und dann schwebte das Ungetüm langsam, Zentimeter für Zentimeter in die Höhe. Mit viel Fingerspitzengefühl dreht es der Kranführer so, dass die Holzkonstruktion entlang der Fahrbahn abgesetzt werden konnte.

Dort machten sich Arbeiter sogleich daran, dieses etwa 35 Meter lange Teil in der Mitte durchzusägen, um es transportfähig zu machen. Denn die gesamte Holzkonstruktion, die von der Autobahndirektion im Übrigen nur für ein Jahr gemietet worden war, wurde noch in der Nacht auf vier Tieflader verladen und nach Thüringen transportiert, wo sie für die Dachkonstruktion einer Halle verwendet werden soll. Gleichzeitig wurde der Kran wieder abgebaut, weil er für das zweite Brückenteil auf die Gegenfahrbahn gestellt werden musste. Straßenwalzen und Lastwagen fuhren zur Baustelle am Kreuz, denn die Sperre der Autobahn wurde genutzt, um dort die Verkehrsführung zu ändern.

Weil auch noch Restarbeiten an der neuen Geh- und Radwegbrücke, die als Stahlbogen ausgeführt ist und bereits für den Verkehr freigegeben worden war, Restarbeiten mit enormem Funkenflug durchgeführt wurden, war das ganze dort ein recht gespenstisches Szenario. Das Ausheben des zweiten ebenfalls 50 Tonnen schweren Brückenteils war dann schon Routine, doch war es ebenso zeitaufwändig. Erst als es hell wurde war alles vorbei, und der Verkehr, der rund acht Stunden lang durch Erlangen umgeleitet worden war, konnte wieder fließen. 

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