Neubaugebiet in Dormitz kommt

25.9.2018, 17:00 Uhr
Neubaugebiet in Dormitz kommt

© Karl Heinz Wirth

"Es gibt Einwände, die wurden abgegeben, und Stellungnahmen, die haben wir sehr ernst genommen", sagte Bürgermeister Holger Bezold. Insgesamt wurden 35 Stellungnahmen und Einwände zur Änderung des Flächennutzungsplans sowie zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Am Brandbach" eingereicht und beschlussmäßig behandelt.

In unterschiedliche Themenkomplexe wie etwa Immissionsschutz, Artenschutz und Hochwasserschutz, hatte Stefan Redlbeck vom Planungsbüro Paul die Einwände für die Räte gegliedert. Das Plangebiet befinde sich im Überschwemmungsgebiet des Brandbaches. Durch Auffüllung gehe Retentionsraum verloren, was negative Auswirkungen auf angrenzende Grundstücke haben könnte, teilte der Abwasserverband Schwabach mit.

Dem widersprachen die Räte. Der Umfang von möglichen Überschwemmungen sei unter der Verwendung der Grundlagendaten aus dem integralen Hochwasserschutzkonzept ermittelt worden, erklärte Bürgermeister Bezold. Dabei sei festgestellt worden, dass nur ein Teil des Plangebiets im Überflutungsbereich liegt, der einen Erhalt des Retentionsraumes bei veränderter räumlicher Anordnung ermöglicht und nachteilige Veränderungen des Wasserspiegels und Rückstau verhindert.

Die Hinweise des Bayerischen Bauernverbands zu möglichen Emissionen aus der Landwirtschaft beschlossen die Räte bei der weiteren Ausarbeitung des Bebauungsplanes zu berücksichtigen. Das Landratsamt Forchheim verwies in seiner Bewertung auf Lärmimmissionen durch Verkehrslärm, den Betrieb des angrenzenden Verbrauchermarkts und den Betrieb der Bushaltestelle. Stefan Redlbeck bemerkte dazu, dass zum Schutz der künftigen Bewohner und Nachbarn bauliche Vorkehrungen zur Verminderung von Schallentstehung und Abschirmung mit einer Lärmschutzwand mit zwei Metern Höhe und die Einhausung der Zufahrt zur Tiefgarage geplant werden.

Gefährliche Situation

Im Bereich der Zufahrt zum Baugebiet liegt die Bushaltestelle "Erleinhofer Straße". Die Busse halten hier in einer Busbucht am Straßenrand. Das Landratsamt bemängelte in seiner Stellungnahme, sollte die Zufahrt zum Baugebiet wie geplant so bleiben, sei der Halt der Busse an der Haltestelle nicht mehr gewährleistet. Weil auch Gelenkbusse die Haltestelle anfahren, sei der Haltebereich zu kurz bemessen und für Verkehrsteilnehmer könnten dadurch gefährliche Situationen entstehen. Auch im Hinblick auf das Thema "barrierefreier Haltestellenausbau" sei eine gute Anfahrbarkeit der Haltestelle zu gewährleisten, teilte das Landratsamt mit.

Im Plan berücksichtigt

Redlbeck informierte die Räte, dass für die Ausgestaltung der Einfahrt detaillierte Planunterlagen mit der Darstellung von Schleppkurven ergänzt worden seien. Auch die Möglichkeit eines späteren barrierefreien Ausbaus wurde berücksichtigt und in die Planzeichnung aufgenommen.

Die Einwände, die Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer auszubauen und die Breite ausreichend zu ertüchtigen, nahmen die Räte zur Kenntnis, mit dem Hinweis, dass die planerische Zuständigkeit für den Radweg einschließlich Querungshilfe beim Staatlichen Bauamt Bamberg liegt und im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau der Brücke über den Brandbach bearbeitet wird. Der Bebauungsplan greife in diese Planungen nicht ein, teilte der Dormitzer Bürgermeister mit. Nach eingehender Beratung aller Einwände beschlossen die Räte einstimmig die 3. Änderung des Flächennutzungsplans und den Billigungs- und Verfahrensbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Am Brandbach".

Die Verwaltung wurde beauftragt, die beiden Anhörungsverfahren mit den Entwurfsunterlagen durchzuführen.

 

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