Neue Ära für Erlanger Schwimmsport

29.7.2014, 17:10 Uhr
Neue Ära für Erlanger Schwimmsport

© Harald Sippel

In der SG Mittelfranken wird ab sofort die Elite des mittelfränkischen Schwimmsports am Start sein. „Wir müssen die Synergien aus den beteiligten Vereinen und den Standorten bündeln“, sagt Claus Swatosch, Vorsitzender des 1. FCN Schwimmen und Sprecher der SGM. Neben dem FCN sind bislang der TSV Altenfurt, der TSV Katzwang und der Turnerbund Erlangen mit im Boot, weiteren Vereinen steht die Tür offen.

Künftig werden nicht nur die Top-Schwimmer unter dem Dach der SGM vereint sein, sondern auch die Trainer und Trainingsstätten. So steht spätestens ab Mitte 2015 das neue Schwimmzentrum in Langwasser mit seinen 50 Meter-Bahnen zur Verfügung und in Erlangen weiterhin die Hannah-Stockbauer-Halle. Das Training soll sich damit nach und nach annähern und sich zu immer mehr gemeinsamen Einheiten intensivieren. „Dann werden wir richtig starke Trainingsgruppen haben“, sagt Trainer Roland Böller, der als Trainer des Landesstützpunkts Erlangen- Nürnberg auch die SGM betreuen wird. „Der Standort hat immer schon eine große Anziehungskraft für Talente gehabt, das wird sich weiter steigern.“

Kooperation mit Eliteschule

Eine wichtige Rolle wird auch die Zusammenarbeit mit der Nürnberger Bertolt-Brecht-Schule spielen, die als Eliteschule des Sports bereits in den Landesstützpunkt Schwimmen integriert ist. Der Stützpunkt selbst steht allen Talenten in ganz Nordbayern bis nach Regensburg offen, die Akteure sind jedoch meist dieselben: Viele Schwimmerinnen und Schwimmer der Fusionsvereine lernen und trainieren ohnehin schon an der Brechtschule und werden vom Trainer-Duo Roland Böller/ Stefan Döbler gecoacht. „Ich kenne wirklich schon die meisten, die auch im Topteam der SGM schwimmen werden“, so Böller. „Ich freue mich wirklich, dass der Leistungsbereich nun so gezielt gebündelt ist. Das ermöglicht auch eine noch bessere Förderung der einzelnen Athleten und steigert die Chancen für den Sprung in die Nationalmannschaft. „Unsere Strukturen werden in Zukunft so gut sein, dass wir die Konkurrenz nicht scheuen müssen. Auch wenn wir noch kein Olympiastützpunkt sind“, so Böller. Das will man aber auch noch werden.

Das Ziel aller beteiligten Vereine ist es, Mittelfranken im Bereich des Leistungsschwimmens noch stärker aufzustellen. Künftig wird das Wettkampfteam also nicht mehr die besten Schwimmerinnen und Schwimmer eines Vereins sondern aller vier Vereine aufstellen. Das erhöht nicht nur die Leistungsfähigkeit sondern auch Konkurrenz und gegenseitigen Ansporn. Man werde aber keinen im Regen stehen lassen, versichert Roland Böller. „Es wird immer die stärkste Mannschaft an den Start gehen“, sagt er, „aber wir brauchen ja auch zweite und dritte Mannschaften.“

Die Ziele in der SG Mittelfranken werden hoch gesteckt: In der 1. Bundesliga will man sich weit vorne etablieren, bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften soll das Bundesfinale erreicht werden und letztendlich steht als ganz großes Ziel immer noch Olympia 2016. Und da ist Trainer Roland Böller überaus optimistisch: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon 2014 so weit sind, aber ich bin wirklich zuversichtlich.“ 14 Jahre nach der fünffachen Weltmeisterin Hannah Stockbauer könnte also wieder ein Schützling von Roland Böller im Zeichen der Ringe starten. Die Erlanger Hoffnungsträger sind derzeit allerdings männlich: Nils Wich-Glasen und der Konstantin Walter, seit kurzem Junioren-Europameister mit der 4x200 m- Freistilstaffel, haben Potenzial für ganz große Leistungen.

Dazu stoßen nun weitere Talente aus Nürnberg, etwa Katrin Gottwald, die bei den Junioren-Europameisterschaften mit der 4x100 m-Freistilstaffel Silber geholt hatte. Sie schwamm bisher für die Schwimmsportvereinigung Nürnberg. Diese SSV Nürnberg – bestehend aus Altenfurt und Katzwang als Hauptvereine – wird nun in einem nächsten Schritt zur SG Mittelfranken umfirmieren, dann wird auch der Turnerbund beitreten. In Erlangen wird die SSG 81 Erlangen im Übrigen weiter bestehen bleiben und im Bereich Junioren, Masters und Breitensport an den Start gehen.

Die Aktiven der SGM bleiben Mitglieder ihrer Stammvereine, üben ihr Startrecht aber für die SG Mittelfranken aus. Um nicht einzelne Mitgliedsvereine zu schwächen, soll ein Vereinswechsel innerhalb der SGM ausgeschlossen sein. Erstmals wird die SG Mittelfranken mit dem Start der Hallensaison 2014 an den Start gehen.

Bundesligastart fraglich

Mit der SSG muss die neue SGM noch über den Startplatz für die 1. Frauen-Bundesliga verhandeln. Denn ohne weiteres kann den der TB nicht mit in die neue „Ehe“ nehmen, selbst wenn alle Schwimmerinnen des Aufstiegsteams künftig für die SGM starten.(weiterer Bericht im Hauptsport)

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