Neue Pläne für die Ziegelei

21.3.2011, 11:00 Uhr
Neue Pläne für die Ziegelei

© Harald Hofmann

Es sei immer Wunsch der Gemeinde gewesen, am Ortseingang nicht einfach „08/15-Märkte“ zu bekommen, sondern auch so etwas wie einen „Marktplatz mit Flair“, erklärt Bürgermeister Bernd Höhlein (FW). Angesichts des vorgestellten Rahmenplans zeigten sich die Gemeinderäte sehr zufrieden: „Das wird das neue kleine Zentrum Spardorfs“, freute sich Hennig Altmeppen (CSU).

Insgesamt entstehen im Süden des Ziegeleigeländes rund vier Hektar Fläche für Gewerbe, im Norden rund vier Hektar Wohnfläche. Der für den Südteil zuständige Architekt Professor Hubert Kress hat sich ein Konzept ausgedacht, bei dem die Erinnerung an die alte Ziegelei nicht vollständig verschwindet. In seinem Plan sollen Teile einer rund 16 Meter hohen Maukhalle, in der früher der Ton gematscht und gelagert wurde, erhalten bleiben. Das Gebäude soll umgebaut und restauriert werden, es seien vier Geschosse möglich. Rund um das alte Ziegeleigebäude könnte durch Gastronomie und schattenspendende Bäume eine Art Marktplatz entstehen. Westlich und östlich davon sollen dann je zwei Märkte mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern gebaut werden, die über einen Kolonnadengang verbunden wären.

Nach aktuellem Stand sollen hier ein Getränkemarkt, zwei Supermärkte und ein Drogeriemarkt untergebracht werden. Einer der Märkte wird nach einem Gebietstausch auf dem Gelände der Gemeinde Buckenhof liegen. Über die Gräfenberger und die Buckenhofer Straße wird es jeweils eine Zufahrt auf das Gewerbegebiet geben. Getrennt werden sollen Gewerbe- und Wohngebiet durch ein Mischgebiet, in dem eine Riegelbebauung für Schallschutz sorgen soll.

Ein Schwestern- oder Studentenwohnheim, aber auch „weißes Gewerbe“, sei dort vorstellbar. Auch entlang der Buckenhofer Straße – hier können sich die Planer ein Seniorenwohnheim vorstellen – soll so für Schallschutz gesorgt werden.

Entschleunigung des Verkehrs

Zuständig für das Wohngebiet im Norden sind die Architekten Lübeck und Summa. Um zu vermeiden, dass Autofahrer das Wohngebiet als Abkürzung Richtung Norden nutzen, wollen sie für eine Entschleunigung des Verkehrs sorgen. Eine Zufahrt von der Buckenhofer Straße und vier Ausfahrten zur Schultheißstraße sind vorgesehen. Neben den mehrgeschossigen Wohnungsbauten im Westen und Süden soll Platz für rund fünfzig Einfamilien- und Reihenhäuser geschaffen werden. Begehrt dürften die Grundstücke im Osten werden, die an die Tennenbach-Auen angrenzen.

Ulrich Wasielewski (SPD) bemängelte, dass derzeit zu wenig Spielplätze vorgesehen seien: „Wir wollen doch junge Familien anziehen.“

Der Gemeinderat billigte den Rahmenplan einstimmig. Es solle angestrebt werden, dass die Märkte vom Wohngebiet im Norden aus per Fahrrad direkt zu erreichen seien. Das ist problematisch, weil es auf dem Gelände eine deutliches Steigung gibt. Momentan ist nur ein Zugang per Treppe vorgesehen. Zudem sollen bei der Wohn- und bei der Gewerbebebauung höchste Standards in Sachen Energieeffizienz angestrebt werden.

Der Rahmenplan soll bis Mai 2011 von den kommunalen Gremien gebilligt werden, dann soll das vereinfachte Raumordnungsverfahren beginnen. Mitte 2012 rechnet man mit dem Baubeginn für die Einkaufsmärkte. „Optimistisch gerechnet können Sie ab Mitte 2013 dort einkaufen gehen“, so Professor Kress. Mit den Abrissarbeiten wird dieses Jahr begonnen.