Neuer Teilnehmerrekord beim Erlanger Schülertriathlon

19.7.2018, 16:00 Uhr
Neuer Teilnehmerrekord beim Erlanger Schülertriathlon

© Klaus-Dieter Schreiter

985 Teilnehmer sind dieses Jahr beim Schülertriathlon angemeldet. Letztes Jahr waren es noch 939 Kinder und Jugendliche, die um die Wette schwammen, radelten und liefen. Ein neuer Rekord also im Jubiläumsjahr – wer hätte das gedacht, damals vor 30 Jahren, als Sportlehrer Siggi Pietsch die Veranstaltung aus der Taufe hob. 30 Schülerinnen und Schüler aus drei Hauptschulen, den heutigen Mittelschulen, gingen im Juli 1988 an den Start. Inzwischen nehmen Schüler aller Schularten teil, von der ersten bis zur zehnten Klasse, in der überwiegenden Mehrheit aber Grundschüler. Und es werden jährlich immer mehr.

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Wirklich vorhersehen konnte diese Entwicklung natürlich niemand. Oder vielleicht doch? Jedenfalls hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, eine Sache kontinuierlich zu betreiben. Welches Potenzial darin liegt, Kinder mit Wettkämpfen für Sport zu begeistern, hatte Siggi Pietsch, der damals Lehrer an der Penzoldtschule und Leiter der Fachschaft Sport der Erlanger Hauptschulen war, zudem schon früh erkannt. "Wir waren mit weitem Abstand die ersten", sagte er vor zwei Jahren im Gespräch mit unserer Zeitung rückblickend auf die Geschichte des Erlanger Schülertriathlons, der eine Vorreiterrolle unter ähnlichen Veranstaltungen im Großraum einnimmt.

Vor zwei Jahren — da machte der Schülertriathlon in Erlangen eine Pause. Die Bauarbeiten im Westbad spielten dabei die geringste Rolle (schließlich hatte man schon im Vorjahr aufs Schwimmen verzichten müssen und war auf einen Duathlon ausgewichen). Vielmehr hatte das staatliche Schulamt quergeschossen, weil es nicht mehr die Verantwortung für die Veranstaltung übernehmen wollte.

Doch derartige Streitigkeiten sind längst beigelegt. Bereits letztes Jahr fand der Schülertriathlon wieder statt, unter der Ägide des staatlichen Schulamts und mit dessen Unterstützung, diesmal inklusive des sanierten und neu eröffneten Freibades. So wie schon zuvor waren wieder zahlreiche Helfer mit von der Partie, Lehrer ebenso wie Schüler weiterführender Schulen.

Das wird auch dieses Jahr wieder so sein. 40 Lehrerinnen und Lehrer sowie 150 Schülerhelfer — insbesondere von der Hedenus-Mittelschule, der Werner-von-Siemens-Realschule, von Ohm-, Albert-Schweitzer- und Emil-von-Behring-Gymnasium — werden für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Sie werden als Streckenposten da sein und an den Wechselstellen, wenn es zum Beispiel gilt, sich nach dem Schwimmen umzuziehen und aufs Rad zu steigen. Sie werden auch an der Kontrollstelle stehen, wo Fahrradhelme und Räder überprüft werden. Sie werden wieder mit Feuereifer bei der Sache sein. Vom ersten Start um 9 Uhr bis nach dem letzten Start um 12.32 Uhr.

Das gilt auch für die Lehrer, die viele ehrenamtliche Zusatzstunden einbringen, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. "Das Engagement finde ich erstaunlich", sagt Lehrerin Anja Ritter, "die brennen alle". Damit meint sie nicht zuletzt auch die Vertreter der Fachschaft Sport an den verschiedenen Schularten und damit auch sich selbst. Neben Manfred Reinhardt und Uta Holland gehört sie zu den Koordinatoren des Schülertriathlons. In etlichen Treffen haben sie vorab die Logistik der Veranstaltung besprochen. Wie schon in früheren Jahren unterstützen das Sportamt und dessen Mitarbeiter auch 2018 wieder den Schülertriathlon, und auch die Kooperation mit der Triathlon-Abteilung des TV 1848 Erlangen wird fortgesetzt.

Dass dieses Jahr Schülertriathlon und M-net-Triathlon zusammengeführt wurden, sei "eine runde Sache", findet Anja Ritter. "Man kann voneinander profitieren, man kann die Kräfte bündeln." Doch klar sei auch, dass bei den Schülern der Spaß überwiegen soll, nicht das Leistungsdenken. Das heißt, dass jeder, der im Ziel ankommt, eine Medaille erhält.

Trotzdem lässt sich feststellen, dass der Schülertriathlon weit über den Spaßfaktor hinaus einen Einfluss hat. 

Denn viele der erwachsenen Triathleten hatten als Kinder beim Schülertriathlon erstmals mit einer derartigen Veranstaltung zu tun. Und sind der Faszination Triathlon dauerhaft erlegen. Manche sprechen sogar von einem "Virus", den man nicht mehr los wird.

Das trifft auch auf den Gründer der Veranstaltung zu. Siggi Pietsch ist dem Triathlon ein Leben lang treu geblieben. Und auch im Ruhestand unterstützt er weiterhin den Schülertriathlon — so wie manch anderer auch. Für ihn ist es keine Frage, dass er dieses Jahr wieder als Helfer an den Start gehen wird. Auch wenn er längst keine Bestätigung mehr braucht für seine These, dass "in der Grundschule die Grundlagen für sportliche Kinder" gelegt werden. Oder eben auch für sportliche Erwachsene.

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