Neues Dach für Pfarrkirche St. Josef in Baiersdorf

17.8.2014, 13:00 Uhr
Neues Dach für Pfarrkirche St. Josef in Baiersdorf

© Hubert Bösl

Der ausführende Architekt Norbert Siewertsen beschreibt die Maßnahme folgendermaßen: „Im Rahmen der Sanierung wird das in die Jahre gekommene Dach der Hauptkirche neu gedeckt. Die Blechanschlüsse werden in diesem Zug überprüft und — wo notwendig — saniert.“ Zudem sollen die Flachdächer und die Fassaden der Sakristei und der Kapelle überarbeitet werden. Die Dächer werden laut Siewertsen neu abgedichtet, „die Flachdachkuppel wird durch ein Fenster ersetzt. Die Sakristei mit Nebenräumen erhält neue Fenster. Die Fassaden werden überarbeitet und neu verputzt. Vorhandene Risse werden saniert.“ Die Kapelle soll außerdem neue Farbe erhalten.

Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich nach den Worten von Pfarrer Mathew Kiliroor auf zirka 365 000 Euro. Dazu gibt es vom Erzbischöflichen Ordinariat aus Bamberg 65 Prozent Zuschüsse. Dennoch muss die Pfarrgemeinde 35 Prozent der Kosten, also knapp 130 000 Euro tragen. Bereits im letzten Kirchgeldbrief hat der Pfarrherr informiert, dass die Pfarrei, um ihren Anteil für diese dringend notwendige Maßnahme zu finanzieren, ein Darlehen in Höhe von 120 000 Euro aufnehmen müsse. „Wir bitten Sie, durch Kirchgeld und zweckgebundene Spenden dabei zu helfen“, ermuntert Kiliroor seine Schäfchen.

Zur Geschichte: Mit dem Anwachsen der Bevölkerung nach 1945 wurde die Sandstein-Kirche aus dem Jahr 1925 rasch zu klein. So wurde unter dem damaligen Pfarrer und späteren Domkapitular Klemens Fink der Grundstein für eine neue Kirche gelegt.

Von Lichtband gekrönt

Den Bau hatte der Erlanger Architekt Paul Becker entworfen. Sein Grundgedanke: Das Gebäude soll die Gemeinde und den Pfarrer so einfassen, wie sie sich im Freien von selbst formieren würden. Darüber wollte er ein Zeltdach spannen. Von Natursteinwänden umgeben schwebt das Dach gleichsam auf einem Lichtband.

Und hier hat auch Baiersdorf seine Heinrich-Kirchner-Plastik. 1966 erhielt der Kunst-Professor den Auftrag sich Gedanken über eine St.-JosefStatue zu machen. Er entwarf schließlich einen Josef als Wanderer, einen Mann der bei aller Last gehorsam und unbeirrt seinen von Gott befohlenen Weg geht.

Die Bronzefigur, erzählt die Homepage der Pfarrei als Anekdote, sei ebenso modern wie umstritten gewesen. Die erzbischöflichen Gremien hätten den Josef damals einkassiert. Nach drei Jahren Verbannung auf einem Bamberger Dachboden „wurde die Figur von Gemeindemitgliedern sozusagen im Handstreich nach Baiersdorf zurückgeholt . . .“

Eigentlich sollte der Josef damals im Freien einen Platz vor der Kirche finden. Man entschied sich dann aber für den Kirchenraum als geeigneten Standort. Von hier können sich die Baiersdorfer Katholiken ihren Josef heute gar nicht mehr wegdenken.

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