Neunkirchen erinnert sich an sein Kloster

21.8.2014, 19:34 Uhr
Neunkirchen erinnert sich an sein Kloster

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Die mehr als 200 Jahre währende Epoche der Augustiner Chorherren hat die Geschichte und das Gesicht Neunkirchens und seiner Umgebung bis auf den heutigen Tag geprägt. Das Schul- und Bildungswesen hat seine Wurzeln in der Stiftszeit. Aus dem Erbe des Klosters wurde die Klosterschule, heute „Neues Rathaus“, das Gelände der Mittelschule stammt aus Klosterbesitz. Das neue Baugebiet am Galgenanger wurde 1809 auf Weisung des Freistaates Bayern zum Unterhalt der Neunkirchener Schulen aus dem Besitz der Seminarstiftung an den Markt übertragen.

Die ortsprägenden Gebäude des Marktes — Stifts- und Pfarrkirche St. Michael, der Kapitelbau „Augustinuskapelle und Skriptorium“, der Zehentspeicher und das Schafhaus — erinnern bis heute an das Kloster. Die vielen Kunstschätze aus der Zeit der Gotik sind Zeugnisse für die fruchtbare Zeit des Neunkirchener Augustiner Chorherrenstifts.

Das Erbe nahebringen

Mit der Feier des Gründungsjubiläums möchte die Pfarrei daran erinnern und den Bürgerinnen und Bürgern das einzigartige Erbe näherbringen.

Die Pfarrei St. Michael und die Kirchenstiftung St. Michael und St. Augustinus möchten mit einer Festschrift, einer Ausstellung und mit Führungen Interessenten einladen, in die Geschichte Neunkirchens einzutauchen.

Mit der Eröffnung der Ausstellung am Gedenktag des Hl. Augustinus am Donnerstag, 28. August, um 20.15 Uhr im Kreuzgang der Stifts- und Pfarrkirche St. Michael beginnt eine Reihe von Veranstaltungen zur Erkundung des reichen Erbes aus der Neunkirchener Klosterzeit. Sie eröffnet den Zugang und Einblicke in das ehemalige Skriptorium, also die Schreibstube des Klosters, in dem einige Originalbilder und –figuren zu sehen sein werden.

Im Kreuzgang werden großflächige Reproduktionen aus den dort erstellten wertvollen Schriften aus der Staatsbibliothek Bamberg mit Erklärungen aufzeigen, wie im Mittelalter Bücher geschrieben und gestaltet wurden. Die bedeutenden gotischen Wandmalereien in der Augustinuskapelle sind zu besichtigen, wo auch die wertvolle gotische Monstranz von 1491 zu sehen sein wird, die bereits in Ausstellungen 1960 beim Eucharistischen Weltkongress und 1972 anlässlich der XX. Olympischen Spiele in der Ausstellung „Bayern. Kunst und Kultur“ (veranstaltet vom Freistaat Bayern) jeweils in München bzw. bei der Lutherausstellung in Nürnberg 1985 und 2006 in Halle („Kardinal Albrecht von Brandenburg. Renaissance-Fürst und Mäzen“) gezeigt wurde.

Die Besucher können sich am Samstag /Sonntag, 30./31. August, Führungen um 14 und 16 Uhr bzw. 15 Uhr anschließen oder in der Zeit von 14 bis 18 Uhr bzw. 11 bis 17 Uhr die Ausstellung besuchen. Die Festschrift beinhaltet Abbildungen von fast allen gezeigten Figuren und Bildern mit ausführlichen Erklärungen.

Eine Videopräsentation auf der ersten Empore zeigt die Bilder und den zugehörigen Vortrag einer Ausstellung aus der Staatsbibliothek Bamberg.

Der Missionskreis sorgt für das leibliche Wohl und spendet den Erlös für den Kauf eines Schulbusses in Südindien.

Die Ausstellung ist auch am Freitag, 29. August, und von Montag, 1. September bis Freitag, 5. September, von 18 bis 20 Uhr bzw. am Samstag, 6. September, von 14 bis 16 Uhr und Sonntag, 7. September, von 11 bis 14 Uhr geöffnet.

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