Neunkirchen steigt aus der Volleyball-Landesliga ab

5.3.2018, 17:00 Uhr
Neunkirchen steigt aus der Volleyball-Landesliga ab

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Die Hoffnung war pünktlich zum Saisonendspurt zurück. Zwei Siege feierten die TSV-Volleyballer zuletzt in Erlangen. Plötzlich war die Chance wieder da, aus eigener Kraft die Klasse zu halten. "Wir hätten nur beide Spiele gewinnen müssen", sagt Paul Wagemann, der Kapitän. "Dann wären wir sicher drin geblieben, sogar ohne Relegation." Doch dann haben sie beide Spiele verloren. 1:3 gegen den TV Haßfurt, 0:3 gegen die dritte Mannschaft des SV Schwaig. Am Samstagabend war Neunkirchen abgestiegen.

"Ich selbst habe das erst daheim realisiert", sagt Wagemann. "Unserem Trainer Basti Bosch hat man sehr angemerkt, wie nahe es ihm geht." Die Spieler sind traurig. Besonders, weil sie auch diesmal wieder eine Chance hatten. "Gegen Haßfurt lagen wir in zwei Sätzen vorne, haben sie aber dennoch abgegeben." Oft sei das Team beim Stand von 20:20 "zusammengebrochen". Passiert das in der entscheidenden Phase eines Satzes, kann es im Volleyball schnell gehen. "Es waren vor allem individuelle Fehler", sagt der Kapitän. "Die Ergebnisse sehen deutlicher aus als sie sind."

Trotzdem gingen beim 17:25, 21:25, 25:21, 20:25 drei Sätze an den Gegner. Im zweiten Spiel gegen Schwaig war die Aussicht auf den direkten Klassenverbleib also schon dahin. "Außerdem hatten die einige Spieler aus ihrem Regionalliga-Team dabei", sagt Wagemann. Man kennt sich in der fränkischen Volleyball-Szene. "Die Namen haben uns beeindruckt, uns hat der Mut gefehlt." Deutlich ging der Sieg an die Gäste (21:25, 22:25, 22:25).

Jetzt steht am 17. März noch ein Spiel bei der SGS Erlangen an. "Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende spielen." Obwohl bereits abgestiegen, ist der Außenangreifer noch motiviert. "Einfach, weil Volleyball Spaß macht. Wir machen das ganze ja zum Spaß", sagt der 26-Jährige. "Ich hoffe, die anderen sehen das auch so." Dass Landesliga-Volleyball ein Hobby-Vergnügen ist, hat das Team wieder besonders zu spüren bekommen.

Auf der Zuspieler-Position gab es einen Wechsel. Der 19-jährige Peter Nöfer übernahm für Valentin Pöhllein den wichtigen Spielmacher-Part. Der erfahrene Pöhllein rotierte auf die Diagonalangreifer-Position. "Das hat eigentlich gut geklappt", sagt Wagemann. Doch vor dem entscheidenden Heimspieltag konnte Nöfer kaum trainieren. "Deshalb waren wir nicht eingespielt. Doch ich mache Peter keinen Vorwurf, er absolviert gerade ein Praktikum im Krankenhaus."

Insgesamt hätten der Mannschaft zudem "der ein oder andere erfahrene Spieler gut getan", sagt Wagemann. Nach dem Bayernliga-Abstieg und dem gleichzeitigen Aufstieg der eigenen Reserve hatte Neunkirchen die Teams gemischt, auch junge Spieler in die Landesliga hochgezogen. Der Kapitän war einer von ihnen, "auch wenn ich vor meiner Volleyball-Pause schon mal oben gespielt habe". An dieser Umstellung aber, glaubt Wagemann, sei das Team nicht gescheitert. "Man passt sich schnell an. Es war eine tolle Saison. Als junger Spieler entwickelt man sich so weiter."

Der Kapitän möchte Teil der Mannschaft bleiben. Was sich um ihn herum verändert, ist ungewiss. Die zweite TSV-Mannschaft hat gute Chancen auf den Landesliga-Aufstieg, die erste muss runter in die Bezirksliga. Der Verein könnte also wieder munter durchmischen. "Das entscheiden andere", sagt Paul Wagemann. "Ich nehme den Abstieg sportlich. Schließlich können wir im nächsten Jahr wieder angreifen." In welcher Liga wird man sehen.

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