Neunkirchen und die Spitzenspielerin in Teilzeit

31.10.2017, 15:00 Uhr
Neunkirchen und die Spitzenspielerin in Teilzeit

© Foto: Harald Hofmann

Die Sportstätte am Deerlijker Platz ist eine gewöhnliche Schulturnhalle. Nichts Besonderes, klein und schummrig, mit den nötigen Turn-und Sportgeräten ausgestattet. An Samstagnachmittagen aber ändert sich das. Denn dann verwandeln die Damen des TTC Neunkirchen die Turnhalle in ihre ganz eigene kleine Arena.

So richtig gut aber läuft es in dieser Saison bislang noch nicht. Als Aufsteiger haben die Damen um Mannschaftsführerin Petra Rubin einen schweren Stand in der Bayernliga Nord, noch hat es nicht geklappt mit dem ersten Sieg: "Man merkt den Unterschied natürlich schon", sagt die mit Abstand erfahrenste im Team, "Wir müssen erst einmal reinfinden in die Liga."

Den Klassenerhalt schaffen, so lautet das Ziel für die TTC-Damen, die für dieses Vorhaben einen echten Hochkaräter dazugewonnen haben. Zeljka Dragas, vergangene Saison noch für Bietigheim-Bissingen in der Regionalliga aktiv, hat sich aus Studiengründen für einen Wechsel entschieden. Für die Kroatin ist der Sport inzwischen nur noch zweitrangig. Das ist auch der Grund, warum sie den Großteil der Spiele fehlen wird, aber immerhin, sagt Petra Rubin, "haben wir sie überreden können, dass sie ein paar Mal bei uns mitspielt." Das könnte schon helfen.

Noch dreimal soll Dragas in dieser Saison eingesetzt werden, gegen welche Gegner, das verrät die Mannschaftsführerin allerdings nicht. Durch einen "Tipp", sei der Kontakt zu der Spitzenspielerin entstanden, alles Weitere war Formsache. "Ursprünglich wollte sie ja überhaupt nicht mehr spielen", erzählt Petra Rubin und hat ein Extralob für ihre Qualitäten übrig: "Es fällt ihr leichter. Sie ist taktisch sehr gut und kann auch gut beraten."

Diese angesprochene Leichtigkeit hätte dem TTC auch am vergangenen Samstag gutgetan. Gegen den TSV Lauf wurde es ohne Dragas am Ende eine ziemlich deutliche Angelegenheit. Einzig Petra Rubin sorgte durch ein erfolgreiches Doppel mit Melanie Schenkl und einen Einzelsieg für die beiden einzigen Punkte bei der 2:8-Niederlage. "Man darf nicht zu viel Respekt haben", meint Rubin und fordert insbesondere von ihren jungen Mannschaftskolleginnen "frecher und mutiger zu spielen".

"Frecher und mutiger spielen"

Seit 20 Jahren ist Petra Rubin schon für den TTC Neunkirchen aktiv, hat zeitweise sogar Oberliga-Erfahrung gesammelt und ist der Hauptgrund dafür, dass es mit Tischtennis in Neunkirchen immer weitergeht. Aufgeben ist für sie keine Option: "Vor dem Spiel sage ich immer wir wollen Spaß haben und auch kämpfen. Das ist die Hauptsache, dass man sich reinhängt und nicht aufgibt."

Noch ist die Saison vergleichsweise jung, viele Spiele stehen noch aus. Das spielt der relativ unerfahrenen Mannschaft des TTC in die Karten. Der Zusammenhalt im Team steht an vorderster Stelle. "Es ist gut, dass die Aufstiegsmannschaft zusammengeblieben ist", sagt Rubin, "Egal, ob wir gewinnen oder verlieren, die Mannschaft ist entscheidend, der Zusammenhalt muss passen."

Gemeinsam wollen die Neunkirchnerinnen den Klassenerhalt schaffen, dann dürfen sich die eingefleischten TTC-Fans auch in der kommenden Saison auf Bayernliga-Tischtennis in der kleinen, aber feinen Arena am Deerlijker Platz freuen.

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